Atopische Dermatitis ist eine chronische, nicht ansteckende Hauterkrankung, die häufig bei Kindern auftritt und durch Hautausschläge und starken Juckreiz gekennzeichnet ist. Sie tritt in der Regel in Schüben auf. Diese bessern sich meist mit zunehmendem Altern. Die Schübe können dann auch vollständig verschwinden.
Der unaufhörliche Juckreiz kann den Schlaf und die Konzentration erheblich stören, während die sichtbaren Hautausschläge unangenehm sein können.
Es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, wie z. B. Kortisonsalben und -cremes, die neben der Basispflege der Haut zur Linderung der Symptome beitragen können.
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Personen aller Altersgruppen können an Neurodermitis erkranken, wobei die Symptome häufig an Kniekehlen, Ellenbeugen und dem Nacken zu beobachten sind, aber auch Handflächen und Fußsohlen können betroffen sein. Bei Kindern beginnt die Erkrankung häufig mit Milchschorf: Dies sind flächige, festhaftende Schuppen im Gesicht und am behaarten Kopf.
Folgende Symptome sind typisch:
Die Hautausschläge variieren je nach Stadium: In einem akuten Zustand zeigt sich die Haut gerötet und extrem juckend, während Bläschen, die leicht platzen und nässen, ebenfalls vorhanden sein können. Nachdem diese Phase vorüber ist, wird der Ausschlag schwächer und die Haut trocknet aus, beginnt sich abzulösen. Im Laufe der Zeit kann sich die Haut dann verhärten, grob werden und Risse aufweisen.
Typische Symptome des chronischen Stadiums der Hauterkrankung sind trockene Haut, übermäßige Schuppenbildung, empfindliche Haut, die leicht reißt, und vergröberte Hautfalten. Zudem kann starker Juckreiz auftreten.
Häufige Symptome sind trockene, schuppige Haut, Juckreiz, Ekzeme und oftmals Verdickung der Haut. Bei Kindern kann die Erkrankung mit Milchschorf beginnen, dies sind flächige Schuppen im Gesicht oder am behaarten Kopf.
Folgende Symptome und begleitende Erkrankungen können auftreten:
Trockene Haut ist ein häufiges Problem bei Neurodermitis. Und bietet Erregern eine ideale Eintrittspforte.
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Die Neurodermitis wird durch unterschiedliche Ursachen ausgelöst. Dies wird als multifaktorielle Genese bezeichnet. Die genaue Pathogenese ist bis heute nicht bekannt. Hinter der Erkrankung können jedoch folgende Ursachen stecken:
Bekannt ist, dass bei Menschen mit Neurodermitis die Hornschicht ihre Schutzfunktion nicht richtig erfüllt. Ursache hierfür sind Entzündungsreaktionen in der Haut. Das wiederum sorgt dafür, dass bestimmte Reizstoffe und allergieauslösende Stoffe (Allergene) und verschiedene Keime in die Haut eindringen können. Zudem ist bekannt, dass bei dieser Erkrankung ein Ungleichgewicht der Hautflora vorliegt. Bei denen genetischen Veranlagung sind Veränderungen im sogenannten FLG Gen entdeckt worden. Die familiäre Veranlagung erhöht daher das Risiko für Neurodermitis.
Etwa 35% der Menschen mit Neurodermitis haben eine allergische Variante dieser Krankheit (atopische Dermatitis). Ihre Symptome sind oft schwerwiegender und sie haben auch häufig Heuschnupfen oder allergisches Asthma.
Es gibt noch andere Faktoren, welche zur Auslösung von Neurodermitis beitragen. So wird angenommen, dass Umweltverschmutzung und die verbesserte Hygiene eine Rolle spielen. Grundsätzlich ist zu beobachten, dass Neurodermitis seltener bei Kindern mit Geschwistern auftreten oder die Tiere im Haushalt haben. Auch Stillen wirkt wahrscheinlich positiv aus.
Die Ursachen von Neurodermitis sind multifaktoriell und nicht vollständig bekannt. Als Faktoren sind genetische Vorbelastung, Allergene, Umwelteinflüsse, Infekte und Entzündungsreaktionen der Haut bekannt.
Die Erkrankung Neurodermitis verläuft schubweise. Verschiedene Substanzen und Trigger können die Krankheit individuell verschlechtern. Daher ist es wichtig, dass Sie selbst über Ihre Erkrankung Bescheid wissen und diese Trigger zu identififzieren lernen. Wesentliche bekannte Trigger sind:
Lernen Sie Ihre Erkrankung kennen. Bei jedem Patienten kann die Erkrankung durch unterschiedliche Trigger ausgelöst werden. Auch die Intensität ist individuell.
Ein Neurodermitis-Schub ist eine akute Form oder eine akute Verschlechterung der Erkrankung, die vor allem in den Wintermonaten auftritt. Die zugrunde liegende Ursache ist die Tatsache, dass Patienten mit dieser Erkrankung bereits eine trockene Haut haben. Die kalte Luft außerhalb in der Wohnung in Kombination mit der warmen und trockenen Heizungsluft in der Wohnung verschlechtert die Hauttrockenheit zusätzlich. Dies kann somit zu einem Neurodermitis-Schub führen. Aber ein Schub kann natürlich nicht nur im Winter auftreten. Zusammengefasst: Das Winterklima ist ein wichtiger Faktor für das Auftreten eines Krankheitsschubs. Während eines Schubs muss die Therapie in Absprache mit Ihrem behandelnden Arzt angepasst und erweitert werden.
In den letzten Jahren hat die Häufigkeit der Erkrankung deutlich zugenommen. Es sind etwa 10-15 % der Kinder und 1-3 % der Erwachsenen betroffen. Der Ausbruch der Krankheit erfolgt in der Regel zwischen dem 3. und 6. Lebensmonat, im Erwachsenenalter ist sie seltener. Sie ist die am häufigsten vorkommende chronische Erkrankung im Kindesalter.
Grundlage jeder Diagnose ist ein ausführliches Gespräch über die Erkrankung sowie über Erkrankung in Ihrer Familie. Die Diagnose Neurodermitis wird bei einem dauerhaften starken Juckreiz an bestimmten Körperstellen, der über mehrere Monate besteht oder sich immer wiederholt, gestellt. Andere mögliche Erkrankungen wie Schuppenflechte werden ausgeschlossen. Wenn es sich um eine allergische Variante handeln könnte, wird ein Allergietest angeschlossen. Dazu stehen neben einer Blutuntersuchung auch ein Prick-Test zur Verfügung. Mit diesen Tests wird die Reaktion des Körpers auf die Antigene überprüft.
Wesentliche Punkte bei der Diagnosestellung:
Als weitere Möglichkeit bietet sich eine telemedizinische Beratung an. Hierzu stehen mehrere Anbieter zur Verfügung. Weitere Informationen erhalten Sie hier.
Bei der Neurodermitis ist die Hautabwehr gestört. Die Haut wird jederzeit durch Bakterien besiedelt, dazu zählt auch das Bakterium Staphylococcus aureus. Normalerweise sind diese Bakterien ungefährlich. Bei Neurodermitis können diese jedoch eine Infektion auslösen und damit die Erkrankung verstärken. Sie bemerken dies, wenn Sie eine starke Hautrötung bemerken und sich zudem nässende und gelbliche Krusten bilden. Besprechen Sie dies dann unbedingt mit Ihrem behandelnden Arzt. Bei einer Ausbreitung der Infektion bekommen Sie wahrscheinlich dann ein Antibiotikum verschrieben.
Nicht nur Bakterien können bei Neurodermitis Probleme bereiten. Auch Viren können sich auf der geschädigten Haut besser ausbreiten. Dazu zählen etwa die Herpes-Viren. Bei einer Herpes-Infektion bilden sich kleine Bläschen, die mit einer Flüssigkeit gefüllt sein. Nach kurzer Zeit platzen diese auf. In der Regel treten diese Infektionen im Gesicht auf.
Neurodermitis ist eine chronische Erkrankung. Durch eine gute Basistherapie mit Hautpflege sowie unterstützenden Medikamenten lässt sich die Erkrankung insbesondere mit den belastenden Symptomen Juckreiz und Hausausschlag jedoch gut in den Griff bekommen. Welche Therapie angewendet wird, hängt von dem Schweregrad Ihrer Erkrankung ab. Besprechen Sie hierzu alle Details mit Ihrem behandelnden Arzt. Je mehr Details über Ihren speziellen Verlauf und Symptome sie zur Verfügung stellen können, desto besser. Scheuen Sie sich nicht, alle Fragen zu Ihrer Erkrankung zu stellen. Die folgende Übersicht gibt einen Überblick über verschiedene Behandlungen, die bei der Neurodermitis angewendet werden.
Allgemeine Maßnahmen zur Basistherapie sollten immer durchgeführt werden.
Bei Schüben stehen folgende Maßnahmen zur Verfügung:
Als unterstützende Therapien können durchgeführt werden:
Bei Verschlechterung können folgenden Therapien erwogen werden:
Die Basispflege mit intensiver Hautpflege ist eine entscheidende Säule in der Neurodermitistherapie.
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Die Neurodermitis verläuft bei jedem Patienten anders. Aus diesem Grund unterscheidet sich auch die Behandlung. Neben der Hautpflege als Basistherapie stehen unterschiedliche Therapien zur Verfügung. Hierzu berät Sie Ihr Hautarzt.
Die Schwierigkeiten, die mit Neurodermitis einhergehen, werden oft unterschätzt. Aber viele schaffen es, die Krankheit gut in den Griff zu bekommen. Die Bewältigung der damit verbundenen Herausforderungen erfordert Geduld, und der unaufhörliche Juckreiz kann quälend sein. Kratzen ist ganz natürlich, kann die Situation aber verschlimmern. Besonders bei Kindern kann es helfen, die Nägel kurz zu schneiden, um das Infektionsrisiko zu verringern. Dennoch erfordert die Behandlung dieses Leidens ein hohes Maß an Geduld und Entschlossenheit.
Scheuen Sie sich nicht, auch mit Ihrem Umfeld über die Erkrankung zu sprechen. Falls Sie weitere Unterstützung benötigen, suchen Sie sich eine Selbsthilfegruppe. Dort können Sie Ihre Alltagsprobleme leichter unter Gleichgesinnten austauschen und besprechen. Bei starker Neurodermitis kann auch eine ambulante oder stationäre Rehabilitation für Sie Sinn machen. Sprechen Sie darüber mit Ihrem behandelnden Arzt.
Bereiten Sie sich am besten auf Ihren Termin bei dem Spezialisten vor. Je mehr Informationen Sie über Ihre Erkrankung darlegen können, desto eher kann der Spezialist die Therapie individuell an Ihre Erkrankung anpassen. Da viele Informationen während des Termins oft vergessen werden, ist es sinnvoll, dass Sie sich vorher alle Fragen notieren. Führen Sie dazu am besten ein Tagebuch über Ihre Erkrankung.
Die folgenden Fragen können auch eine Anregung für Ihr Gespräch mit dem Arzt sein: