Schuppenflechte (Psoriasis): Ein Überblick über Symptome, Risikofaktoren und Behandlungsoptionen

Schuppenflechte (Psoriasis): Ein Überblick über Symptome, Risikofaktoren und Behandlungsoptionen
Photo: © petekarici via Canva.com

Mit Schuppenflechte (Psoriasis) zu leben, kann eine Herausforderung sein. Sie haben nicht nur mit den körperlichen Auswirkungen dieser chronischen Erkrankung zu kämpfen, sondern auch mit der emotionalen Belastung, die entsteht, wenn Sie sich aufgrund Ihres Hautbildes belastet fühlen.

Um den von Schuppenflechte Betroffenen und ihren Familien eine Orientierungshilfe zu geben, erklären wir, was genau Schuppenflechte ist und welche Symptome, Risikofaktoren und Behandlungsmöglichkeiten es gibt. Hier finden Sie alles, was Sie über den Umgang mit dieser Krankheit wissen müssen, um Ihre Gesundheit wieder in den Griff zu bekommen.

Auf den Punkt gebracht: Ein kurzer Überblick über Schuppenflechte (Psoriasis)

Die Schuppenflechte ist eine chronische, nicht ansteckende Hauterkrankung mit einer erblichen Veranlagung. Obwohl die Ausprägung der Schuppenflechte von Mensch zu Mensch variiert, zeigt sie sich typischerweise als scharf abgegrenzte rote Hautstellen, die mit silbrigen Schuppen bedeckt sind, sowie mit starkem Juckreiz und Brennen.

Glücklicherweise ist die Schuppenflechte oft gut behandelbar und kann für längere Zeit ohne Symptome bleiben; allerdings kommt es auch bei der Schuppenflechte zu häufigen Rückfällen, die teils nicht einfach zu kontrollieren sind. Für Menschen, die an Psoriasis leiden, ist eine schnelle Behandlung und Kontrolle wichtig, um eine langfristige Linderung zu erreichen.

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Worauf Sie achten sollten: Eine Übersicht über Psoriasis-Symptome

Schuppenflechte (Psoriasis) ist eine Autoimmunerkrankung, bei der die Hautzellen schnell wachsen, was zu roten, schuppigen Hautstellen führt. Die Psoriasis vulgaris ist häufigste Form der Schuppenflechte. Das Hauptsymptom der Schuppenflechte ist eine scharf begrenzte Rötung der Haut mit silbrig-weißen Schuppen. Diese Rötung wird häufig von Juckreiz und Brennen begleitet. Die Psoriasis-Flecken sind typischerweise münz- bis handtellergroß und symmetrisch auf beiden Körperhälften verteilt, obwohl manchmal schmerzlose Risse in der Haut sowie Blutungen durch Aufkratzen auftreten können. Leider gilt die Psoriasis vulgaris für die meisten Psoriasispatienten als chronisch-stationäre Erkrankung, was bedeutet, dass sie nicht geheilt werden kann.

Häufige Symptome

  • scharf-begrenzte Hautrötung
  • silbrig-weiße Schuppen
  • Juckreiz
  • Brennen
  • Größe der Veränderung oft münz- bis handtellergroß
  • meist symmetrische Verteilung

Die Schuppenflechte kann an verschiedenen Stellen des Körpers auftreten und zeigt sich häufig an Stellen wie Rücken, Ellbogen, Knien, Kopfhaut, Handflächen und Fußsohlen. Neben diesen besonders häufigen Stellen kann die Schuppenflechte auch an anderen Stellen wie dem äußeren Gehörgang und den Genitalien auftreten. Die Nägel sind etwa bei 50% der Patienten mit Schuppenflechte betroffen.

Ursachen und Auslöser hinter Schuppenflechte (Psoriasis): Was Sie wissen müssen

Psoriasis ist eine ernste und oft missverstandene Hauterkrankung, die die Lebensqualität stark beeinträchtigen kann. Bei dem Versuch, die der Psoriasis zugrunde liegenden Faktoren zu ermitteln, haben Forscher festgestellt, dass es eine starke genetische Komponente gibt. Tatsächlich geben bis zu 50 % der Menschen mit Psoriasis an, Familienmitglieder zu haben, die ebenfalls an der Krankheit leiden.

Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass die Genetik allein nicht ausreicht, um den Ausbruch der Schuppenflechte auszulösen - andere äußere Faktoren spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Dazu gehören Infektionen wie Streptokokken, verschiedene Medikamente wie Betablocker oder Antimalariamittel, Alkoholkonsum, Rauchen, Stress, Übergewicht, hormonelle Veränderungen und klimatische Bedingungen.

Sowohl für Betroffene als auch für Fachleute kann es äußerst kompliziert sein, die Kombination der für den Ausbruch der Schuppenflechte erforderlichen Auslöser herauszufinden. All diese möglichen Faktoren kommen auf eine sehr persönliche Art und Weise zusammen; was für eine Person zutrifft, muss nicht unbedingt auch für eine andere gelten.

Formen der Schuppenflechte (Psoriasis)

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Psoriasis-Arthritis (Schuppenflechte-Gelenkentzündung)

Psoriasis-Pustulosa

Hand- und Fuß-Schuppenflechte (Psoriasis palmoplantaris)

Kopfschuppenflechte (Psoriasis capitis)

Schuppenflechte in Körperfalten (Psoriasis inversa)

Nagelschuppenflechte (Nagelpsoriasis)

Gesprenkelte Schuppenflechte (Psoriasis gutata)

Die Grundlagen der Psoriasis-Diagnose

Psoriasis kann körperliche und psychische Auswirkungen haben. Daher ist es wichtig, eine genaue Diagnose zu stellen. Zu diesem Zweck stellen die Ärzte häufig zunächst detaillierte Fragen zur persönlichen und familiären Krankengeschichte des Patienten. Anschließend führt der Arzt eine gründliche körperliche Untersuchung der Haut durch, bei der er auf Anzeichen von sogenannten Kratzphänomenen achtet, die häufig auf Schuppenflechte hinweisen.

Falls erforderlich, können zusätzliche Tests wie Bluttests oder eine Biopsie durchgeführt werden, um andere mögliche Erkrankungen auszuschließen. Vor einer Behandlung muss unbedingt zunächst eine eindeutige Diagnose durchgeführt werden.

Neben der Vorstellung in der Hausarztpraxis kann auch eine telemedizinische Beratung der erste Schritt sein. Hier erhalten Sie weitere Informationen.

Die Behandlung von Psoriasis: Ein Überblick

Die richtige Behandlung zu finden, ist oft nicht einfach. Es ist wichtig zu verstehen, dass es vier verschiedene therapeutische Säulen bei der Behandlung von Psoriasis gibt: die topische Therapie, die aus Salben und Cremes besteht, die direkt auf die betroffene Stelle aufgetragen werden; die UV-Therapie, bei der man sich bestimmten Lichtquellen aussetzt; die systemische Therapie, bei der man orale oder injizierbare Medikamente einnimmt; und begleitende Maßnahmen wie Hautschutz, Lebensstiländerungen und Beratung. Mit einem ganzen Arsenal an Möglichkeiten zur Behandlung der Psoriasis können Sie einen Behandlungsplan zusammenstellen, der auf Sie zugeschnitten ist.

Topische Therapie

UV-Therapie

systemische Therapie

systemische Therapie (Biologika bei Schuppenflechte)

begleitende Therapie

Bei der Behandlung der Psoriasis gibt es viele Möglichkeiten, aber die richtige Behandlung zu finden, ist nicht immer einfach. Obwohl topische Therapien manchmal ausreichend sind, kann die Kombination mehrerer Behandlungsmethoden entscheidend sein. Daher ist es wichtig, dass Sie sich mit Ihrem Arzt beraten und einen Behandlungsplan zusammenstellen, der auf Sie zugeschnitten ist. So kann eine effektive und sichere Behandlung erreicht werden.

Wichtig zu beachten hierbei ist, dass alle systemischen Medikamente mit Nebenwirkungen verbunden sind. Vorher wird also durch den Arzt Ihr Risikoprofil mit Vorerkrankungen und weiterer Medikation ausgewählt, um das richtige Medikament für Sie zu finden. Gegebenenfalls sind in diesem Stadium auch noch weitere Untersuchungen und Bluttests notwendig.

Dabei stellt das richtige Gleichgewicht zwischen den vier therapeutischen Säulen der Behandlung eine wichtige Herausforderung dar. Ein ausgewogenes Zusammenwirken dieser Säulen ist notwendig, um das Risiko von Nebenwirkungen zu reduzieren und die bestmögliche Behandlung für Sie als Patient zu erzielen.

Leben mit Psoriasis? Das können Sie tun.

Das Leben mit Psoriasis kann eine Herausforderung sein, aber wenn Sie Ihre Auslöser für einen Schub kennen, können Sie auch Schritte unternehmen, um den Schweregrad Ihrer Erkrankung zu verringern. Jeder Mensch ist anders, wenn es um Psoriasis-Auslöser geht. Daher ist es wichtig, dass Sie darauf achten, was Sie persönlich betrifft. So können beispielsweise Stress und bestimmte Lebensmittel Ihre Symptome stärker auslösen als andere. Sobald Sie wissen, was Ihre Krankheit auslöst, versuchen Sie, dies so weit wie möglich zu vermeiden.

Die Ernährung spielt eine wichtige Rolle, denn die Aufrechterhaltung eines gesunden Gewichts ist der Schlüssel zur Verringerung der Entzündung der Haut. Dazu ist es notwendig, Zucker und Weizenprodukte zu reduzieren und den Anteil an Gemüse zu erhöhen. Denn das Fettgewebe in der Bauchgegend sendet entzündliche Stoffe aus. Fetter Seefisch wie Lachs, Hering und Makrele kann häufiger verzehrt werden.

Diese einfachen Schritte können einen großen Unterschied darin machen, wie sich Psoriasiskranke im Alltag fühlen, und eine gewisse Linderung der schmerzhaften Symptome bewirken.

Ein weiterer Schlüssel zur Bewältigung Ihrer Krankheit liegt darin, den psychischen Stress sowie wie möglich gering zu halten. Das bedeutet, dass Sie in Ihrem Tagesablauf regelmäßig Momente der Entspannung einplanen sollten. Bei der Hautpflege ist es wichtig, die Haut nicht zu trocken werden zu lassen; die Verwendung von Cremes oder anderen Pflegeprodukten kann hier helfen. Achten Sie auch auf Ihre Kleidung: Wählen Sie weiche und atmungsaktive Kleidung, damit Sie keine unnötige Reibung auf Ihrer Haut verursachen. Und nicht zuletzt sollten Sie nicht versuchen, die Schuppenflechte allein zu bewältigen - wenden Sie sich an Selbsthilfegruppen, die sich mit der Krankheit besser auskennen als jeder andere. Hier erhalten Sie Rat auch in Zeiten, in denen es Ihnen mit der Erkrankung nicht so gut geht.

Umgang mit Stress und Angst bei Psoriasis – ein praktischer Ansatz

Die Bewältigung von Stress und Ängsten bei Psoriasis kann entmutigend sein, aber es gibt praktische Ansätze, um das Problem anzugehen. Einer der ersten Schritte ist der Abbau von Stress, indem man potenzielle Auslöser vermeidet und sich selbst regelmäßige Entspannungsphasen gönnt. Es gibt verschiedene Formen der Entspannungstherapie, die Ihnen dabei helfen können, z. B. autogenes Training, Yoga, Meditation und Tai Chi.

Haben Sie derartige Entspannungstrainings bereits ausprobiert und keine Besserung erfahren, kann in etwa auch eine psychosoziale Therapie sinnvoll sein. In der Therapie können Sie beispielsweise lernen, wie man mit Stress und Angst besser umgeht. Dies kann Ihnen helfen, die Symptome der Krankheit zu bewältigen und ein besseres Verhältnis zu sich selbst aufzubauen.

Denken Sie auch an die Möglichkeit einer Rehabilitation oder Kur für Ihre Erkrankung. Sprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt über die Möglichkeit. Eine weiterer Ort für Hilfe sind Selbsthilfegruppen oder ein Erfahrungsaustausch mit weiteren Betroffenen in Internetforen

Eine wichtige Checkliste mit Fragen, die Sie Ihrem Arzt zu Psoriasis stellen sollten

Es ist wichtig, dass Sie mit Ihrem Arzt über alle Fragen sprechen, die Sie zu Ihrer Psoriasis haben. Zum Beispiel:

  • Welche Behandlungsoptionen stehen mir zur Verfügung?
  • Wie lange werden die Symptome anhalten?
  • Welche Nebenwirkungen kann ich erwarten?
  • Gibt es eine Ernährung, die mir helfen kann, meine Symptome zu lindern?
  • Welche anderen Dinge können angegangen werden, um mir zu helfen, meine Symptome zu kontrollieren?
  • Haben Sie Erfahrung mit Psoriasis-Rehabilitation oder Kurmaßnahmen?
  • Welche können sie empfehlen?
  • Welche Selbsthilfegruppen oder Internetforen können Sie empfehlen?

Es ist ein guter Anfang, diese Fragen an Ihren Arzt zu stellen. So können Sie sich besser auf die Behandlung vorbereiten und verstehen, wie Sie die Psoriasis am besten bewältigen können. Auf diese Weise können Sie sicherstellen, dass Sie die richtige Behandlung erhalten und einen guten Umgang mit Ihrer Krankheit in Ihr tägliches Leben integrieren. Stellen Sie Ihren Arzt regelmäßig Fragen und versuchen Sie, ein besseres Verständnis für die Krankheit zu erlangen.

Und hierzu noch ein Tip: Notieren Sie sich alle Fragen, die Ihnen auf dem Herzen liegen. Oft werden genau diese Ihnen persönlich wichtigen Fragen während des Arztbesuches vergessen. Mithilfe einer Notiz in Ihrem Notizbuch haben Sie auch diese Fragen zur richtigen Zeit zur Hand.

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