Allergien sind ein allgegenwärtiges Phänomen, das fast jeden von uns in irgendeiner Form betrifft, sei es direkt oder indirekt. Ob es darum geht, Lebensmittel zu meiden, die für uns unverträglich sind, oder darum, unsere Freunde und Familienmitglieder zu unterstützen, die mit allergischen Reaktionen kämpfen, ist es wichtig, zu verstehen, was Allergien eigentlich sind und wie sie unser Leben beeinflussen. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf Diagnostik und Behandlungsmöglichkeiten und alles, was Ihnen Ihr Leben mit Allergien einfacher macht.
Allergien sind immunologische Reaktionen auf bestimmte Substanzen, die bei gesunden Menschen harmlos sind, aber bei Menschen mit einer Allergie als bedrohlich angesehen werden. Diese Substanzen werden als Allergene bezeichnet und können unter anderem Lebensmittel, Pollen, Haushaltsstaub, Tierhaare und bestimmte Medikamente sein. Wenn das Immunsystem einer Person mit einer Allergie einem Allergen ausgesetzt ist, reagiert es übermäßig und produziert Antikörper, die Histamin und andere entzündungsfördernde Chemikalien freisetzen. Dies kann zu einer Reihe von Symptomen führen, wie Juckreiz, Niesen, Atembeschwerden und Hautausschlägen.
Allergien sind weit verbreitet und betreffen einen großen Teil der Bevölkerung. Laut Schätzungen leiden weltweit etwa 1 von 5 Menschen an irgendeiner Form von Allergie. Bei Kindern sind häufiger Jungen als Mädchen betroffen. Bei Erwachsenen dreht sich dieses Verhältnis um, dann sind mehr Frauen als Männer betroffen. Die Häufigkeit von Allergien nimmt weiter zu, was auf verschiedene Faktoren zurückzuführen sein kann, einschließlich einer Änderung der Lebensweise und einer Zunahme von Umweltfaktoren, die die Entwicklung von Allergien fördern können. Es ist jedoch noch viel über die genauen Ursachen von Allergien unbekannt, und weitere Forschung ist erforderlich, um ein tieferes Verständnis zu erlangen. Trotzdem gibt es erfolgversprechende Behandlungsoptionen, die darauf abzielen, die Symptome von Allergien zu kontrollieren und das Leben von Menschen mit Allergien zu verbessern.
Häufige Allergien sind:
Eine ausführliche Befragung über den Zeitpunkt der Symptome bringt oft schnell die Lösung, was für eine Allergie zugrunde liegt.
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Allergien gibt es in verschiedenen Formen, je nachdem, wie sie sich auf den Körper auswirken. Die vier Haupttypen sind Allergien vom Typ I, II, III und IV. Typ-I-Allergien, auch Soforttyp-Reaktionen genannt, sind die häufigste Form der Allergie und führen innerhalb von Minuten nach erneutem Kontakt mit einem Allergen zu einer Immunreaktion. Die Symptome reichen von leichtem Juckreiz und Rötung bis hin zu schweren systemischen Reaktionen wie Schwellungen (Ödemen) oder anaphylaktischem Schock. Bei Typ-II-Allergien greifen Antikörper Zellen in Ihrem Körper an und können noch Tage nach dem Kontakt mit dem Allergen auftreten. Bei Allergien des Typs III handelt es sich um eine komplexe Immunreaktion, die sich erst nach mehreren Stunden bemerkbar macht. Bei Typ-IV-Allergien schließlich kommt es verzögert zu T-Zell-vermittelten Reaktionen, die sich häufig in Form von Hautausschlägen oder lokalen Entzündungen äußern.
Genetische Faktoren spielen bei der Entstehung von Allergien eine wichtige Rolle. Studien haben gezeigt, dass ein erhöhtes Risiko für allergische Erkrankungen vererbt werden kann. Eine genetische Veranlagung kann das Risiko für die Entwicklung einer Allergie erhöhen, aber nicht zwangsläufig zu einer Allergie führen. Es wird angenommen, dass mehrere Gene an der Entstehung von Allergien beteiligt sind, aber die genauen Mechanismen sind noch nicht vollständig verstanden.
Umweltfaktoren können eine wichtige Rolle bei der Entwicklung von Allergien spielen. Zum Beispiel kann eine erhöhte Belastung durch Allergene in der Umgebung (z.B. Hausstaubmilben, Pollen, Schimmelpilzsporen) das Risiko für die Entstehung von Allergien erhöhen. Eine übertriebene Hygiene im frühen Leben kann auch das Risiko für Allergien erhöhen, da das Immunsystem dann nicht richtig trainiert wird und nicht auf ungefährliche Substanzen richtig reagieren kann. Andere Faktoren wie stressiger Lebensstil, Rauchen, urbaner Lebensstil und hoher Luftverschmutzung können ebenfalls das Risiko für Allergien erhöhen.
Das Mikrobiom ist eine Sammlung von Mikroorganismen, die in und auf dem menschlichen Körper leben. Es wurde festgestellt, dass das Mikrobiom einen Einfluss auf die Entstehung von Allergien haben kann. Eine unausgewogene Mikrobiomzusammensetzung oder ein Defizit bestimmter Bakterien kann das Risiko für die Entwicklung einer Allergie erhöhen. Studien haben gezeigt, dass Kinder, die früh im Leben mit einer reichen Mikrobiomdiversität in Kontakt kommen, ein geringeres Risiko für allergische Erkrankungen haben. Ein gesunder Mikrobiom kann also dabei helfen, das Immunsystem zu regulieren und das Risiko von Allergien zu verringern.
Die Symptome von Allergien können von leicht bis schwer reichen und hängen von der Art der Allergie ab. Zu den häufigen Symptomen von Allergien des Typs I, die auch als Sofortreaktionen bezeichnet werden, gehören Juckreiz, Rötungen, Schwellungen, Nesselsucht, Nasenausfluss, tränende Augen und Keuchen. Bei Typ-II-Allergien greifen Antikörper Zellen im Körper an, was zu Müdigkeit, Fieber, Gelenkschmerzen und Schwellungen führen kann. Zu den Symptomen von Typ-III-Allergien gehören Atembeschwerden, Husten oder ein Engegefühl in der Brust. Typ-IV-Allergien schließlich äußern sich in der Regel durch Hautausschläge oder lokale Entzündungen wie Ekzeme oder Kontaktdermatitis.
Typische Symptome bei Allergien:
Die Diagnostik bei Allergien umfasst eine Reihe von Methoden, die darauf abzielen, das Vorhandensein einer Allergie zu bestätigen und das Auslösungsmittel zu identifizieren. Ein häufiges Vorgehensmuster:
Anamnese: Die klinische Anamnese, einschließlich einer gründlichen Krankengeschichte und einer umfassenden allergischen Bewertung, spielt eine wichtige Rolle bei der Diagnostik von Allergien.
Hauttests: Dies beinhaltet den Prick-Test oder den intradermalen Test, bei dem eine geringe Menge eines verdächtigen Allergens unter die Haut injiziert wird.
Bluttests: Diese Tests messen die Konzentration von spezifischen IgE-Antikörpern gegen ein bestimmtes Allergen im Blut. Dazu gehören RAST-Tests (Radioallergosorbentstests) oder ELISA-Tests (Enzyme-linked immunosorbent assays).
Provokationstests: Diese Tests beinhalten das Auslösen von allergischen Symptomen durch das injizieren oder inhalieren eines verdächtigen Allergens.
Bei allergischen Reaktionen gibt es unterschiedliche Ansätze zur Behandlung. Ziel ist es in der Regel, die Symptome zu lindern und zu verhindern, dass es zu schweren allergischen Reaktionen kommt. Die häufigsten Behandlungsmethoden sind:
Die Behandlung konzentriert sich darauf, die Symptome zu lindern und das Risiko schwerer allergischer Reaktionen zu verringern. Eine Kombination aus verschiedenen Behandlungsmethoden kann in manchen Fällen am besten wirken.