Das Fachgebiet Neurologie umfasst Erkrankungen des Kopfes, der Wirbelsäule, aller Nervenbündeln zu den Extremitäten sowie der Muskeln. Das Nervensystem durchzieht den gesamten Körper und ist nahezu in jeden Vorgang eingebunden. Neben dem Schlaganfall sind Infektionen des zentralen Nervensystems, Autoimmunerkrankungen, Kopfschmerzen und epileptische Anfälle sehr häufige Erkrankungen in der Neurologie.
Eine exakte Diagnose für Erkrankungen des Gehirns erfordert oft die Zusammenarbeit von verschiedenen Spezialisten. Im Bereich des Kopfes ist neben dem Facharzt für Neurologie auch der Facharzt für Augenheilkunde, Hals-Nasen-Ohren, Neurochirurgie sowie Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie zuständig.
Der Begriff Schlaganfall umfasst viele verschiedene Erkrankungen. Die häufigste Form ist der Schlaganfall durch einen Verschluss oder eine Minderversorgung durch ein eingeengtes Gefäß, der sogenannte ischämische Schlaganfall. Bei einem Schlaganfall kann es im Bereich des Gehirns auch zu einem Riss eines Gefäßes kommen. Diese Form wird als Hirnblutung bezeichnet. Zum Schlaganfall zählen auch die Subarachnoidalblutung sowie die Sinusvenenthrombose. Die Therapiemöglichkeiten zur Behandlung eines Schlaganfalls haben sich in den letzten Jahren rasant weiterentwickelt. Ein entscheidendes Kriterium ist die Zeit bis zum Beginn der Behandlung, daher sollte bei Verdacht sofort der Rettungsdienst informiert werden.
Weitere Informationen zu Schlaganfall erhalten Sie auf unserem Ratgeber Schlaganfall.
Entzündungen und Infektionen im Gehirn entstehen durch Infektionen mit Bakterien, Viren oder Pilzen. Oft entwickeln sich diese bei Vorerkrankungen und Voroperationen im Kopfbereich. Sie können jedoch auch bei Personen ohne Vorerkrankungen auftreten. Bei allen Erkrankungen ist eine rasche Therapie notwendig.
Autoimmunerkrankungen können alle Regionen des Körpers betreffen. Autoimmunerkrankungen, die sich zum Beispiel im Bereich des Darms, der Lunge oder der Blutgefäße abspielen, greifen unter Umständen auch in gewissen Krankheitsphasen bestimmte Areale des Kopfes an, was eine spezielle Therapie erforderlich macht. Zu diesen Erkrankungen zählen etwa die Multiple Sklerose, Sehnerventzündung, Neuromyelitis optica sowie die Myelitis.
Unsere Spezialseite Multiple Sklerose bietet Ihnen einen Überblick über die Erkrankung, spezialisierte Kliniken und verschiedene Behandlungsmöglichkeit.
Hirnnerven entstammen dem Hirnstamm und versorgen direkt wichtige Bereiche des Kopfes. In deren Verlauf können die Hirnnerven auch geschädigt werden. Jeder der zwölf Hirnnerven hat einen unterschiedlichen Verlauf. Ein geschulter Blick im Rahmen der Untersuchung kann recht schnell den Ort der Schädigung erfassen. Nachdem diese gefunden und nochmals mit anderen Untersuchungen bestätigt wird, schließt sich die Therapie an.
Kopfschmerzen sind sehr häufig und betreffen auf die Lebenszeit gesehen nahezu jeden Menschen. In den meisten Fällen sind Kopfschmerzen auf einfache Ursachen zurückzuführen. Aber auch ernste Ursachen können hinter Kopfschmerzen stecken. Ein ausführliches Gespräch mit Untersuchung bei einem Spezialisten hilft oft, erste wichtige Hinweise auf die Diagnose zu finden.
Weitere Hinweise zum Thema Medikamentenkopfschmerzen erhalten Sie in unserem Spezialartikel.
Bei einem chronischen Schmerz besteht oft keine Ursache des Schmerzes und die Schutzfunktion von Schmerz rückt in den Hintergrund. Oft wird für eine erfolgreiche Behandlung ein Zusammenspiel zwischen verschiedenen Therapeuten notwendig., begleitet oft in speziellen Schmerzkliniken.
Eine Epilepsie ist eine der häufigsten neurologischen Erkrankungen und betrifft etwa 500.000 bis 800.000 Menschen allein in Deutschland. Bis zu fünf Prozent der Bevölkerung erleiden irgendwann in ihrem Leben einen epileptischen Anfall. Jedoch macht ein epileptischer Anfall allein keine Epilepsie. Auch hier ist wieder eine genaue Diagnostik und Beratung entscheidend, da ein epileptischer Anfall durch viele verschiedene Ursachen ausgelöst werden kann. Erster Ansprechpartner für die Diagnostik ist ein Facharzt für Neurologie. Bei speziellen Fällen erfolgt eine ergänzende Diagnostik in einem speziellen Zentrum für Epilepsie. In unserer Kliniksuche listen wir Kliniken, die besondere Erfahrung mit dem Erkrankungsbild eines epileptischen Anfalls aufweisen sowie spezialisierte Zentren für erweiterte Epilepsiediagnostik und die Komplexbehandlung Epilepsie.
Verletzungen des Kopfes sind häufig und treten oft bei häuslichen Unfällen sowie Verkehrsunfällen auf. Oft sind Verletzungen des Kopfes in Kombination mit anderen Erkrankungen, wie etwa Verletzungen des Beckens und Brustbereichs zu finden. Diese Kombination von Verletzungen, das sogenannte Polytrauma, wird häufig in Zusammenarbeit mit vielen verschiedenen Spezialabteilungen auf spezialisierten Stationen durchgeführt. Nur durch ein Zusammenspiel von vielen Disziplinen kann das bestmögliche Ergebnis für den Patienten erreicht werden. Verletzungen des Kopfes werden durch die Fachbereich Neurochirurgie sowie Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie behandelt.
Neurodegenerative Erkrankungen stellen Erkrankungen dar, bei denen Nervenzellen im Gehirn abgebaut und geschädigt werden. Die Ursachen sind vielfältig: Teils liegen genetische Ursachen zugrunde. Oftmals – wie etwa bei der Demenz – sind die Mechanismen auch noch nicht vollständig erforscht. In die Gruppe der neurodegenerativen Erkrankungen gehören auch Bewegungsstörungen.
Bewegungsstörungen sind ebenfalls ein sehr häufiges Krankheitsbild und können durch unterschiedliche Erkrankungen ausgelöst werden. Bei allen Erkrankungen muss der Patient im Ganzen betrachtet werden, um die Diagnose zu sichern. Bei vielen Erkrankungen erfolgt eine Betreuung durch spezialisierte Neurologen, bei deutlichen Verschlechterungen oder zur optimalen Einstellung von Medikamenten oder Therapie mittels neuer Therapien erfolgt auch ein Aufenthalt in einer Spezialklinik. Zu den Erkrankungen zählen: Tremor, Dystonien sowie Bewegungsstörungen bei verschiedenen Grunderkrankungen.
Erkrankungen des Kopfes werden oft im Zusammenspiel zwischen verschiedenen Disziplinen behandelt. Der Fachbereich der Neurochirurgie ist für chirurgische Behandlungen am Kopf verantwortlich. Die Neurochirurgie beschäftigt sich mit Verletzungen und Störungen am Kopf, der Wirbelsäule sowie der peripheren Nerven . Zudem führen neurochirurgische Fachärzte auch Biopsien am Kopf (bei Hirntumoren), die Entfernung von Hirntumoren sowie weitere Eingriffe am Kopf durch, wie auch die Implantation von einem Hirnschrittmacher (etwa bei Tremor oder Morbus Parkinson).
Schlafmedizin beschäftigt sich mit Schlafstörungen sowie der Diagnostik und Therapie von Schlaf- bzw. Schlaf-Wach-Störungen. Die Steuerung des Schlafs beginnt im Kopf. Der Schlaf wird jedoch auch durch viele Vorgänge im Nasen-Rachen-Raum sowie in der Lunge beeinträchtigt. Aus diesem Grund sind auch mehrere Fachdisziplinen beteiligt: Neben Fachärzten für Neurologie kümmern sich Fachärzte für HNO-Heilkunde und Fachärzte für Pneumologie um Erkrankungen des Schlafes.
Geriatrie behandelt die Erkrankungen alter Patienten und Patienten in einem Alter über 65 Jahren. Viele dieser Patienten leiden oftmals an verschiedenen Erkrankungen, nehmen eine Vielzahl von Medikamenten ein und haben individuelle Probleme wie etwa vermehrte Stürze oder kognitive Einschränkungen. Zudem spielen oftmals auch soziale Fragestellungen eine wesentliche Rolle. Geriatrische Kliniken nehmen den hohen Grad an Gebrechlichkeit sowie Multimorbidität auf und verfolgen einen ganzheitlichen Ansatz. Der funktionelle Status, die Lebensqualität sowie die möglichst lange Autonomie des Patienten rücken in den Vordergrund. Patienten können daher von einer Behandlung in einer speziellen geriatrischen Klinik profitieren.
Direkt aus dem Rückenmark treten einzelne Nerven aus, zunächst in kleinen Bündeln, dann in immer kleineren Nerven und versorgen somit die Peripherie des Körpers. Über Nerven werden Sinneswahrnehmungen weitergeleitet, aber auch Bewegungsimpulse an Muskeln gegeben. Auf der gesamten Strecke können die Nerven geschädigt werden, sei es durch Druck an Engstellen, Verletzungen oder auch das eigene Immunsystem.
Nerven leiten die Informationen direkt vom zentralen Nervensystem zu den Muskeln. An der neuromuskulären Endplatte, einer Zwischenstation zwischen Nerv und Muskel, wird der elektrische Impuls auf eine motorische Bewegung umgeschaltet. An diesem Prozess sind verschiedene Botenstoffe und Proteine beteiligt. Diese Prozesse können sowohl erblich bedingt wie auch durch Autoimmunerkrankungen geschädigt werden. Auch Medikamente können hier Veränderungen auslösen.
Der Verlauf der Diagnostik in der Neurologie ist abhängig von dem zeitlichen Auftreten sowie dem Schweregrad der Erkrankung. Bei chronischen und langsam auftretenden Symptomen führt der Weg zunächst über Ihren Hausarzt zu einem Facharzt für Neurologie. Dieser wird weitere Diagnostik und Therapien in die Wege leiten.
Bei akuten Erkrankungen (akuter Schlaganfall, Infektionen) ist jede Minute wichtig und Sie werden über den Rettungsdienst in einer Notfallaufnahme vorgestellt.
Nach einem Gespräch und einer ausführlichen Untersuchung werden je nach Symptomen weitere Untersuchungen durchgeführt, um die Diagnose zu sichern:
Abhängig von Ihrer Erkrankung oder Therapie kann diese ambulant, teilstationär oder in einem Krankenhaus durchgeführt werden. Erkundigen Sie sich bei Ihrem einweisenden Arzt, welche Möglichkeit für Sie in Frage kommt. Auf unserer Seite stellen wir Ihnen Kliniken, Tageskliniken sowie Rehabilitationskliniken vor, die über Erfahrung in diesem Bereich verfügen.
Die Aufnahme im Krankenhaus erfolgt meist bei einer akuten Erkrankung, etwa bei einem Schlaganfall oder einem epileptischen Anfall. Oft müssen auch unklare Symptome weiter abgeklärt werden. Die Einweisung in ein Krankenhaus zur stationären Behandlung erfolgt in der Regel durch einen niedergelassenen Arzt oder über den Rettungsdienst in der Notfallaufnahme. Auf Wunsch können Sie auch Zusatzleistungen wie etwa Einzelzimmer oder Chefarztbehandlung in Anspruch nehmen. Gegen Ende der Krankenhausbehandlung sollten Sie bereits den weiteren Weg Ihrer Behandlung, wie etwa eine anschließende Rehabilitationsbehandlung oder eine weitere ambulante Betreuung planen.
Oft schließt sich an eine akute Erkrankung (wie etwa einem Schlaganfall oder einer Infektion im Gehirn) eine Rehabilitationsbehandlung an, um wiederausgefallene Funktionen zu erlernen. Die Rehabilitationsbehandlung wird in den meisten Fällen direkt von Ihrem Akutkrankenhaus geplant und die Beantragung in die Wege geleitet. Die Rehabilitationsbehandlung kann auch von Ihrem Hausarzt beantragt werden.
Bei einigen Erkrankungen kann die Behandlung auch im Rahmen einer tagesklinisches Aufenthalts erfolgen. Dies bedeutet, dass Sie tagsüber zur Diagnostik in der Tagesklinik verweilen, die Nacht dann jedoch zu Hause verbringen. Insbesondere bei längeren Therapien kann dies ein Vorteil sein, da Sie die weitere Zeit in Ihrem persönlichen Umfeld verbringen können. Auch bei der Diagnostik von Schlafstörungen erfolgt der Aufenthalt in der Klinik meist nur zur Diagnostik in der Nacht, tagsüber verbringen Sie zu Hause.
Bei chronischen Erkrankungen ist eine fortlaufende Betreuung und Überwachung durch einen Spezialisten erforderlich, wie etwa nach einem Schlaganfall, einer Multiple Sklerose oder einer Epilepsie. Dieser bemerkt rechtzeitig Veränderungen und kann die Therapie entsprechend anpassen. Oftmals können wesentliche diagnostische Maßnahmen ambulant durchgeführt werden und es ist kein Klinikaufenthalt notwendig.
Bei komplizierten Verläufen, unklaren Krankheitszeichen oder seltenen Erkrankungen erfolgt oftmals eine Vorstellung in einer Spezialsprechstunde eines größeren Krankenhauses oder einer Universitätsklinik. Die Überweisung und Vorstellung werden von einem niedergelassenen Facharzt veranlasst.
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