Diabetes ist eine Zuckerstoffwechselerkrankung. Grundlage dieser Störung ist eine Erhöhung des Zuckers (Glucose) im Blut. Die wichtigsten Erkrankungen sind der Diabetes mellitus Typ 1 und Typ 2.
Bei Diabetes mellitus Typ 1 liegt eine Autoimmunreaktion des Körpers als Ursache zugrunde, bei Diabetes mellitus Typ 2 führt eine gestörte Wirkung des Insulins und damit schlechtere Aufnahme in die Zellen zu einem stark erhöhten Blutzucker.
Erkrankungen an Gefäßen, Augen, Nieren sowie Nervensystem können durch einen dauerhaft erhöhten Blutzuckerspiegel ausgelöst werden und müssen daher unbedingt verhindert werden.
Wenn eine Ernährungs- und Lebensstilanpassung nicht erfolgreich ist, kann eine medikamentöse Behandlung oder Insulin-Therapie begonnen werden.
Die Symptome von Diabetes Typ 1 und Diabetes Typ 2 unterscheiden sich stark: Diabetes Typ 1 betrifft meist junge Patienten, bei denen es zu einem absoluten Insulinmangel im Körper kommt. Die Symptome treten dann oft sehr schnell auf. Häufig bricht Diabetes Typ 1 nach einer Virusinfektion aus.
Der Diabetes Typ 2 hingegen betrifft eher ältere Patienten. Bei dieser Form entsteht über viele Monate eine Unempfindlichkeit für Insulin (Insulinresistenz). Die Symptome sind daher oft sehr mild und werden im schlimmsten Fall über einen langen Zeitraum nicht entdeckt, was zu Folgeschäden führen kann. Menschen mit mehreren gesundheitlichen Risikofaktoren sollten deshalb regelmäßig Kontrolluntersuchungen bei ihrem Hausarzt durchführen lassen.
Folgende Symptome deuten auf einen Diabetes hin:
Diabetes ist ein Überbegriff für verschiedene Erkrankungen. Diabetes Typ 1 und Diabetes Typ 2 sind in Ihrer Entstehung unterschiedlich und müssen auch auf verschiedene Art und Weise behandelt werden.
Der Typ 1 Diabetes ist durch einen Insulinmangel gekennzeichnet. Insulin wird benötigt, um Zucker aus dem Blut in die verschiedenen Zellen zu transportieren. In den Zellen wird der Blutzucker dann gespeichert.
Beim Typ 1 Diabetes kommt es allerdings zu einer Autoimmunreaktion gegen die Körperzellen in der Bauchspeicheldrüse, die normalerweise Insulin produzieren. Als Folge davon stellen diese ihre Arbeit ein und es steht anschließend nicht mehr ausreichend Insulin zur Verfügung, um den Zucker vollständig in die Körperzellen aufzunehmen. Ab etwa 80 Prozent Zerstörung der insulinproduzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse (Beta-Zellen) kommt es zu einem merklichen Anstieg des Blutzuckers im Körper.
Öfters tritt die erste Episode nach einer Virusinfektion auf. Bekannte Ursachen sind außerdem bestimmte genetische Komponenten (HLA-Assoziation). Auch eine Kombination mit anderen Autoimmunerkrankungen (etwa Hashimoto-Thyreoiditis, Typ-A-Gastritis, Morbus Addison) tritt häufig auf.
Beim Typ 2 Diabetes besteht eine sogenannte Insulinresistenz. Zwei Mechanismen sind hierfür verantwortlich: Zum einen können die Körperzellen das Insulin nicht mehr ausreichend verwerten (sogenannte periphere Insulinresistenz). Zum anderen gibt die Bauchspeicheldrüse nur noch verringert Insulin ab. Beide Faktoren führen dazu, dass der Blutzucker nur unzureichend aus dem Blut in die Körperzellen aufgenommen wird und es zu einem Überangebot von Zucker im Blut kommt.
Bei dieser Form spielt auch eine genetische Prädisposition eine große Rolle. Weitere Risikofaktoren für die Entstehung von Diabetes Typ 2 sind Übergewicht und Bewegungsmangel. Die Erkrankung kann lange schleichend verlaufen. Während dieser Zeit entstehten oft schwere Folgeschäden an Auge, Niere und Nervensystem.
Unter dem Diabetes mellitus Typ 3 werden unterschiedliche Formen zusammengefasst, die durch Störungen anderer Körpersysteme oder andere Erkrankungen ausgelöst werden.
Dazu zählen etwa genetische Erkrankungen mit Defekten der Pankreaszellen (sogenanntes MODY), Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse (Mukoviszidose, Bauchspeicheldrüsenentzündung), Erkrankung des Hormonhaushaltes (Cushing-Syndrom) oder der Einfluss von Medikamenten (Korisonpräparate).
Bei Schwangerschaftsdiabetes (Gestationsdiabetes) wird der Diabetes erstmalig während der Schwangerschaft diagnostiziert. Auslöser ist ein veränderter Insulinbedarf während der Schwangerschaft. Insbesondere im ersten Trimenon kommt es zu einer erhöhten Insulinwirkung an den Körperzellen. In diesem Stadium tritt auch oft ein Unterzucker auf. Im weiteren Verlauf der Schwangerschaft (zweites und drittes Trimenon) entwickelt sich eine zunehmende Insulinresistenz, wodurch der Blutzucker zunehmend schlechter verwertet wird.
Risikofaktoren für das Auftreten sind eine genetische Vorbelastung, Übergewicht, Schwangerschaftsdiabetes in vorausgegangenen Schwangerschaften sowie ein höheres Alter. In sehr vielen Fällen bemerkt die Frau recht wenig von dieser Erkrankung und die Diagnose wird durch eine Schwangerschaftskontrolluntersuchung gestellt. Die Blutzuckerwerte müssen dann unbedingt verbessert werden, da neben Schäden für die Mutter auch Komplikationen am ungeborenen Kind auftreten können.
Die Diagnostik und Therapie bei Diabetes verfolgt zwei Ziele: zum einen das Erkennen der Erkrankung; zum anderen die Verlaufskontrolle und die Vorbeugung von Folgeschäden.
Welche Untersuchung bei Ihnen zu welchem Zeitpunkt durchgeführt wird, entscheiden Ihre Ärzte in Abhängigkeit vom Stadium der Erkrankung.
Folgende Untersuchungen werden bei Diabetes angewandt:
Folgende Untersuchungen werden bei Diabetes zur Verlaufsuntersuchung durchgeführt:
Unkontrollierter Diabetes kann viele Organe im Körper schädigen, darunter insbesondere Augen, Niere, Gefäße sowie Nervensystem. Um Schäden zu verhindern, passen Ihre Ärzte die Therapie engmaschig an und führen regelmäßige Kontrolluntersuchungen durch. Dazu gehören:
Unser Qualitätssiegel gibt Ihnen Orientierung bei der Suche nach Ihrer Klinik für Diabetes. Eine Übersicht zu allen unseren Qualitätsauszeichnungen bekommen Sie unter folgendem Link.
Auf der Grundlage offizieller Qualitätsdaten wertet Klinikradar die Behandlungsqualität von Zentren für Diabetes aus und vergibt das Qualitätssiegel Top-Klinik für Diabetes. Hier zeigen wir Ihnen die Kritieren, die dafür genutzt werden und erklären, nach welchen Kriterien das Siegel vergeben wird.
Eine im Vergleich zu anderen Kliniken hohe Fallzahl an Behandlungen im Bereich Diabetes (ICD-10-GM-2018 E10-E14) sowie nachweisbare Ausstattung für eine multimodale Komplexbehandlung Diabetes (OPS 8-984) in den Qualitätsbereichen des G-BA oder eine nachweisbare äquivalente Strukturausstattung; engmaschige Verfügbarkeit von Diabetesberatern und Diabetologen; Durchführung von einer ausreichender Anzahl von Gruppenschulungen zum Thema der Diabeteseinstellung sowie Prävention von Folgeerkrankungen; wissenschaftliche Betreuung von Studien und Teilnahme an Diabetesstudien zur Verbesserung der Erkrankung (Datenquellen: G-BA-Qualitätsberichte der Kliniken; MEDLINE-Datenbank)
Die Deutsche Diabetesgesellschaft ist eine große medizinische Fachgesellschaft von Experten zur Erkrankung Diabetes. In diesem Fachverband werden wichtige Studien, Behandlungsabläufe sowie Behandlungsmethoden beurteilt und an den Stand der Forschung und Entwicklung angepasst. Zudem hat dieser Fachverband wesentliche Strukturmerkmale von Praxen und Krankenhäusern erarbeitet, die für eine optimale Diabetes-Behandlung notwendig sind. Eine regelmäßige Zertifizierung als Diabeteszentrum oder Diabetologikum geht daher als Voraussetzung in unsere Siegelvergabe ein.
Die optimale Behandlung Diabetes beschränkt sich nicht nur auf die optimale Einstellung des Blutzuckers. Die Erkrankung kann im Laufe der Jahre zahlreiche andere Organe betreffen: dazu gehören die Gefäße, die Augen und auch das Nervensystem. Zudem sind die Patienten oft mit vielen sozialrechtlichen Fragen konfrontiert. Eine Kooperation mit vielen anderen Fachdisziplinen ist daher essentiell notwendig für eine optimale Betreuung. Idealerweise kooperiert die Diabetes-Klinik daher mit Fachbereichen wie Augenheilkunde, Neurologie, Nephrologie und Kardiologie. (Quelle: G-BA; Webseiten und Informationsmaterial der Kliniken).
Jede medizinische Behandlung birgt Risiken, auch der Aufenthalt im Krankenhaus. Daher ist es wichtig, dass im Krankenhaus Vorkehrungen gegen mögliche Fehler getroffen werden. Dazu zählt etwa eine regelmäßige Fall- und Fehlerbesprechung im ärztlichen und pflegerischen Team, aber auch eine regelmäßige Analyse der Antibiotikaverordnungen und auch Hygienevorschriften. Eine Auswertung dieser Kriterien ist ebenfalls Bestandteil unseres Siegels (Quelle: G-BA).
Jede Behandlung kann nur gelingen, wenn alle Therapeuten und der Patient an einem Strang ziehen. Die Abläufe im Klinikum müssen daher patientenzentriert ausgerichtet sein. Patientenbewertungen können dafür eine wichtige Quelle sein, sind jedoch auch verschiedenen Problemen und Fehlern in der Erhebung unterworfen. In unsere Auswertung geht daher eine strukturierte Sichtung der Kommentare ein. Hierbei wird etwa geprüft, ob wesentliche Werteversprechen (Nachversorgung, Klinikabläufe) bestätigt werden, die durch andere Kriterien erfüllt werden (Quelle: Klinikbewertungsportale).
Eine erfolgreiche Behandlung von Diabetes ist nur gemeinsam mit Ihnen möglich. Daher sollten das Therapieschema und alle Veränderungen an Ihr Leben angepasst sein. Genau diesen Aspekten widmen sich Diabetologen in den speziellen Patientenschulungen. Dort werden Sie auch an die Erkrankung mit Ihren speziellen Herausforderungen herangeführt.
Im Folgenden zeigen wir Ihnen den Grundaufbau der Therapie des Diabetes, die an aktuelle Leitlinien angepasst ist:
Ziel der Diabetes-Therapie ist eine Normalisierung des Blutzuckerspiegels und Vermeidung von Folgeerkrankungen an Gefäßen, Niere, Herz, Auge und Nervensystem. Folgeerkrankungen an diesen Organen sind etwa ein Herzinfarkt, Schlaganfall, Nierenschwäche (Niereninsuffizienz) oder eine Polyneuropathie.
Da neben einer genetischen Komponente insbesondere Übergewicht und Bewegungsmangel eine große Rolle bei der Entstehung der Zuckerkrankheit spielen, sollte bei allen Therapieplanungen eine Lebensstiländerung im Vordergrund stehen. Einige Studien haben nämlich gezeigt, dass vermehrte körperliche Bewegung zu einer höheren Insulinempfindlichkeit und damit einer automatischer Senkung des Blutzuckerspiegels führt.
In frühen Phasen des Diabetes kann durch derartige Maßnahmen eine notwendige Medikation vermindert werden, in späteren Phasen gegebenenfalls die Medikation deutlich gesenkt werden.
Neben dem Körpergewicht und Blutzucker sollte auch ein besonderes Augenmerk auf Ihren Blutdruck sowie Ihre Blutfette gelegt werden. Diese zwei Faktoren können weitere Schäden an den Herz- und Gehirngefäßen auslösen, die schleichend über viele Monate und Jahre zu großen Problemen wie etwa einem Schlaganfall oder Herzinfarkt führen.
Bei Typ-1-Diabetikern besteht ein Insulinmangel. Hier sollte die Ernährung so angepasst werden, dass die Aufnahme von Kohlenhydraten genau auf die Insulinzufuhr abgestimmt ist.
Bei Typ-2-Diabetikern besteht eine Insulinresistenz. Das bedeutet, die Körperzellen sind resistent gegen Insulin. Neben häufigeren kleineren Mahlzeiten sollte der Patientvor allem langsam resorbierbare Kohlenhydrate zu sich nehmen und sich insgesamt sehr balaststoffreich ernähren. Einfache Zucker wie Glukose sind zu vermeiden.
Antidiabetika werden eingesetzt, wenn durch eine Lebensstiländerung allein keine Verbesserung des Langzeitblutzuckerwertes erreicht wird. Hierzu stehen mehrere Präparate zur Verfügung:
Oft kann auch eine Kombinationstherapie unter den Antidiabetika sowie auch zusammen mit Insulin durchgeführt werden.
Bei Typ-1-Diabetes wird immer eine Insulintherapie angewendet, da bei dieser Form ein Insulinmangel vorliegt. Bei Typ-2-Diabetes wird Insulin eingesetzt, wenn durch die Therapie mit Lebensstiländerung sowie oraler Medikation keine zuverlässige Senkung des Blutzuckers erreicht werden kann.
Neben einer notwendigen Grundmenge an Insulin für den Stoffwechsel (basales Insulin) ist eine weitere Dosis für die zusätzliche Nahrungsaufnahme notwendig, die an den jeweiligen Bedarf angepasst werden kann (prandiales Insulin). Hierfür gibt es verschiedene Präparate.
Je nach Ausprägung, Einnahme von Medikamenten und Zielvorstellungen werden unterschiedliche Schemata angewendet:
Die auf Klinikradar zur Verfügung gestellten Informationen (zu bestimmten Krankheiten und Therapieformen) wurden nach bestem Wissen unter ärztlicher Leitung und Qualitätssicherung zusammengestellt, um interessierten Leser:innen einen ersten Überblick über mögliche Erkrankungen und Therapiemöglichkeiten zu geben. Sie sind ausschließlich zu Informationszwecken bestimmt und ersetzen in keinem Falle eine persönliche Beratung, Untersuchung oder Diagnose durch eine approbierte Ärztin oder einen approbierten Arzt. Die Informationen können und dürfen nicht verwendet werden, um eigenständig Diagnosen zu stellen.
Bei der Listung medizinischer Leistungserbringer können wir aufgrund uneinheitlicher Datenverfügbarkeit nicht für Vollständigkeit garantieren. Die jeweiligen Datenquellen sind unseren einzelnen Listen zu entnehmen.