Das künstliche Kniegelenk, auch Kniegelenk-Endoprothese genannt, ersetzt die Funktion des Kniegelenks.
Häufig ist eine Kniearthrose die Ursache für die Implantation eines künstlichen Kniegelenks. Neben einer Teilendoprothese kann auch eine Totalendoprothese des Kniegelenks eingesetzt werden.
Nach Durchführung der Operation ist eine spezifische Rehabilitation sehr wichtig für eine ausreichende Beweglichkeit des Kniegelenks.
Die Kniegelenksarthrose ist eine sehr häufige Gelenkserkrankung und betrifft direkt den Knorpel im Gelenksapparat. Mit erhöhtem Lebensalter, Fehlstellungen im Bereich des Gelenkes, Entzündungsreaktionen sowie erhöhtem Körpergewicht nutzt sich der Knorpel mit der Zeit ab.
Zunächst bemerken Sie, dass Schmerzen hauptsächlich während Belastung im Knie auftreten, bald kann auch eine deutlich eingeschränkte Beweglichkeit im Kniegelenk hinzutreten.
Durch den zunehmenden Abbau des Knorpels werden auch benachbarte Knochen sowie Bänder in Mitleidenschaft gezogen und es kann ein Kniegelenkserguss dazukommen. Oft kann für eine längere Zeit, meist auch Jahre, eine Linderung erreicht werden. Möglich dabei sind entzündungshemmende Medikamente, Physiotherapie zum Muskelaufbau, Wärme- und Kältetherapie, Elektrotherapie sowie auch Stützsysteme wie Knieorthesen.
Mit der Zeit kommen die Schmerzen oft jedoch in immer kürzeren Abständen. Zu diesem Zeitpunkt fällt durch den behandelnden Orthopäden oft die Empfehlung zum Einsatz eines künstlichen Kniegelenks.
Weitere Indikationen für eine Kniegelenksprothese:
Die Entscheidung zur Operation für ein künstliches Kniegelenk ist keine einfache Entscheidung. Neben vielen weiteren Informationen gibt Ihnen Klinikradar bei der Suche nach Ihrer Klinik Orientierung. Eine Übersicht zu allen unseren Qualitätsauszeichnungen bekommen Sie unter folgendem Link.
Auf der Grundlage offizieller Qualitätsdaten wertet die Kliniksuchmaschine Klinikradar die Behandlungsqualität von großen Zentren für Endoprothetik aus und vergibt das Qualitätssiegel Top-Klinik für Knie-Endoprothetik an Kliniken, die folgende Vergabekriterien besonders gut erfüllen.
Die Anzahl der durchgeführten Knieoperationen (Implantation eines künstlichen Kniegelenks; OPS 5-822) sowie die Behandlung von Patienten mit Gonarthrose (ICD M17) ist ein wesentliches Merkmal. Studien haben gezeigt, dass die Anzahl der durchgeführten Implantationen einen deutlichen Einfluss auf das funktionelle Ergebnis für den Patienten hat. Darunter fallen etwa die Infektionsrate am Gelenk sowie die Dauer des Krankenhausaufenthaltes (Journal of Orthopaedic Surgery and Research). Datenbasis sind die Qualitätsberichte des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA).
Wesentliche Daten für die Implantation des künstlichen Kniegelenks werden durch alle Krankenhäuser erfasst und an den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) übermittelt. Diese Qualitätsdaten werden veröffentlicht und allen zu Verfügung gestellt. Daneben geht es noch weitere Register, etwa das Endoprothesenregister, die Qualitätsmerkmale erfassen. Wesentliche Fragen hierbei sind: Treten während und nach der Operation Komplikationen auf? Wann kann der Patient wieder gehen? Muss die Prothese im Verlauf ausgewechselt werden? Gibt es schwerwiegende Komplikationen? Diese Daten können einen ersten Hinweis auf die Qualität der Abläufe in der Klinik geben und gehen daher in die Auswertung ein. Datenbasis sind die Qualitätsberichte des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) sowie gegebenfalls auch veröffentliche Daten des Endoprothesenregisters.
Durch Zertifizierungen kann die Klinik nachweisen, dass bestimmte Abläufe in der Klinik erfüllt sind. Zudem wird oft bewiesen, dass eine gewisse Mindestmenge an durchgeführten Operationen erreicht wird. Für Sie als Patient bedeutet dies: Hat die Klinik bestimmte Abläufe etabliert, führt dies oft auch zu einer besseren Qualität in der Operation. In Deutschland sind daher bei der Knieprothethik eine Zertifizierung bei EndoCert oder die Teilnahme am Endoprothesenregister etabliert. Die Klinik sollte an einem dieser Programme teilnehmen oder eine deutliche Transparenz ihrer Qualitätsdaten und somit Vergleich für die Patienten ermöglichen. (Daten: Endoprothesenregister, Klinikangaben)
Jede Operation birgt ein Risiko in sich. Bei jeder Operation sind sehr viele verschiedene Fachbereiche beteiligt, sei es Ärzte in der Anästhesie und Orthopädie, oder auch Pflegepersonal in den unterschiedlichen Abteilungen. Meist beginnt Ihr Weg auch schon beim niedergelassenen Facharzt und wichtige Informationen müssen an die Klinik übermittelt werden. Bei all diesen Verknüpfungen zwischen verschiedenen Bereichen können Fehler auftreten. Nur durch eine etablierte und vorallem auch gelebte Kultur zur ständigen Verbesserung und Erkennung von Fehlern können Vorgänge weiter verbessert werden. Für die Auswertung dieses Punktes greifen wir aktuell auf die Berichte des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) zurück und erfassen etwa regelmäßige Konferenzen zu Fallbesprechungen / Fehlern in der Behandlung.
Bei jeder Operation sind hygienische Maßnahmen äußerst wichtig. Die Herausforderungen sind dazu in den letzten Jahren stetig gewachsen. Neben einer konsequenten Schulung des Personals zählen hierzu auch etwa spezielle Maßnahmen zur Überwachung von Antibiotika-Ausgaben (Surveillance). Dies spielt etwa auch für die Vermeidung der Entwicklung von Resistenzen eine wichtige Rolle. (Daten: GB-A)
Nach der Implantation eines künstlichen Kniegelenks ist eine physiotherapeutische Beübung sowie auch Rehabilitation essentiell notwendig, um schnell Beweglichkeit zu erreichen. In den letzten Jahren wurden zahlreiche verschiedene Ansätze zum richtigen Zeitpunkt der Mobilisation erforscht. Studien haben gezeigt, dass strukturierte und schnelle Rehabilitationsprogramme eine deutliche Verbesserung für den Patienten erbringen (J Orthop Surg Res. 2019; PLoS One. 2017). Auch digitale Tools zur Vor- und Nachbereitung der Operation werden in der Zwischenzeit durch einige Kliniken genutzt und können dem Patienten so Informationen wesentlich strukturierter zur Verfügung stellen. Aus diesem Grund gehen bei in unser Bewertungsprogramm auch Angaben der Klinik ein, ob spezielle Nachversorgungs- und Rehabilitationsprogramme in der Klinik etabliert sind. (Klinikangaben)
Patientenbewertungen geben oft einen ersten Einblick in die Kommunikation und Abläufe der Klinik. Allerdings ist uns auch bewußt, dass diese aufgrund der schwierigen Nachprüfbarkeit und Verzerrungen oftmals problematisch sind. Insbesondere kann nicht nachwiesen werden, ob der Patient wirklich im Krankenhaus und in dieser Abteilung behandelt wurde. Patientenbewertungen werden daher von uns nach ausgewählten Gesichtspunkten bewertet. Hierbei wird etwa geprüft, ob wesentliche Werteversprechen (etwa Bemerkungen über Organisation, Patientenorientierung) bestätigt werden, die durch andere Kriterien erfüllt werden (Quelle: Klinikbewertungsportale).
Das künstliche Kniegelenk – auch als Kniegelenksendoprothese bezeichnet – kann entweder Teile des Kniegelenks (bei der sogenannten Knieteilprothese) oder das komplette Kniegelenk (sogenannte Knietotalendoprothese) ersetzen.
Bei der Totalendoprothese werden beide Gelenkflächen im Kniegelenk durch künstliche Flächen ersetzt. Diese Methode kommt zum Einsatz, wenn bereits die Gelenkflächen deutlich abgenutzt sind. Alternativ können auch sogenannte Oberflächenprothesen verwendet werden. Bei dieser Methode bleibt der Knochen sowie ein Teil der Bänder intakt. Zusätzlich ist auch eine deutlich frühere Rehabilitation möglich.
Die verschiedenen Möglichkeiten werden Ihnen durch den behandelnden Arzt angepasst auf ihre individuelle Situation erläutert. Eine Operation an einem zentralen Gelenk unseres Körpers bringt immer auch Risiken mit sich. Diese sollten Ihnen bei der Entscheidung für ein künstliches Kniegelenk bekannt sein.
Bei der Operation für das künstliche Kniegelenk wird ein großer Teil des Gelenkapparates durch Fremdmaterial ersetzt. Hier kann man sich gut vorstellen, dass durch den Austausch mit fremdem Material eine Infektion mit Bakterien möglich ist. Dies kann zu einem großen Problem führen und gegebenenfalls auch einen weiteren Austausch und eine längere stationäre Versorgung nötig machen. Vorerkrankungen wie etwa Diabetes können dieses Risiko erhöhen. Viele Untersuchungen und Maßnahmen vor oder während der OP sowie auch während der Zeit im Krankenhaus dienen genau der Verhinderung dieser Infektion.
Weitere Risiken liegen im Operationsgebiet. In der Umgebung liegen zahlreiche Muskeln, der Bereich wird zudem von verschiedenen Blutgefäßen und Nerven durchzogen. Aufgabe des Operateurs ist es, diese wichtigen Strukturen während des Eingriffes zu schonen.
Die Entwicklung der Operationstechniken sowie der Prothesen schreitet ständig voran. Dennoch kann nicht ausgeschlossen werden, dass es mit der Zeit durch die Kraftbelastung zu einer Lockerung der Verankerung im Knochen kommt.
Sie als Patienten sollten alle Risiken kennen und sich informiert für eine Operation entscheiden. Aus diesem Grund wird auch Ihr Operateur alles nochmals mit Ihnen durchgehen und ihre Erkrankungsbild mit den Chancen und Risiken durch diesen Eingriff abwägen. Die Entscheidung für das beste Krankenhaus für Ihre Knie-Operation fällt doch oft schwer.
Das Kniegelenk verbindet den Oberschenkelknochen mit dem Schienbein und der Kniescheibe. Es ermöglicht uns besondere Bewegungen im Bein, insbesondere eine Streckung, Beugung sowie Drehung im Knie.
Aufgebaut ist es durch die knorpeligen Gelenkflächen von Oberschenkelknochen sowie Schienbein, den „Puffern“ der Menisken sowie einem durchdachten System aus Seiten- und Kreuzbändern. Die Gelenkflächen sind zudem von einer Gelenkkapsel umhüllt.
An den unterschiedlichen Knochen um das Kniegelenk setzen Muskeln an, um die Bewegung des Kniegelenks in alle möglichen Bewegungsrichtungen zu steuern. Zudem wird das Kniegelenk sowohl von mehreren Nerven- wie auch großen Blutgefäßen durchzogen.
An allen einzelnen Bestandteilen können Probleme auftreten. Sehr häufig ist die Ursache durch Verletzungen (z. B. durch Verletzung des Kniegelenks oder der Bänder am Knie), oft jedoch auch durch degenerative Veränderungen, die sogenannte Kniegelenksarthrose.
In den letzten Jahren konnte in zahlreichen Studien (Studie 1, Studie 2) gezeigt werden, dass durch eine hervorragende Betreuung und Einstellung der Risikofaktoren wie etwa Alkoholkonsum, Rauchen, Blutarmut, Zuckerhaushalt eine deutliche Reduktion der Risiken für die Operation erreicht werden kann. In den Studien konnte auch die notwendige Dauer des Krankenhausaufenthaltes reduziert werden. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt darüber und versuchen Sie diese Punkte vor der Operation zu verbessern. Hier können Sie als Patient entscheidend zum Erfolg der Operation beitragen.
Verbesserungen in der Versorgung und bessere Abläufe sorgen dafür, dass immer mehr Operationen bei einer Knie-Totalendoprothese in sehr kurzen Aufenthalten durchgeführt werden können, teils mit Entlassungen am nächsten Tag. In einer aktuellen Veröffentlichung werden unterschiedliche Studien zusammengefasst und Faktoren aufgezeigt, bei denen auf eine frühzeitige Entlassung verzichtet werden soll: u. a. schwere chronische Erkrankungen, schwere Blutarmut, Stürze in der Vergangenheit und ein schlechtes soziales Netz.
Studien haben gezeigt, dass eine lange Bettruhe, eine sogenannte Immobilisation, Probleme mit sich bringt. Unter anderem können sich Thrombosen im Kniebereich bilden, die im schlimmsten Fall eine Lungenembolie nach sich ziehen. Um dies zu verhindern, ist eine schnelle Mobilisation mit Physiotherapie sinnvoll. In der Praxis werden Patienten oft recht schnell aus dem Krankenhaus entlassen und liegen daher nicht lange im Bett. Eine schnelle Entlassung kann Thrombosespitzen in vielen Fällen überflüssig machen.
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