Das künstliche Hüftgelenk, auch Hüftgelenk-Endoprothese oder Hüft-TEP genannt, übernimmt die Funktion des Hüftgelenks.
Am häufigsten geht die Implantation eines Hüftgelenks auf eine Hüftgelenkarthrose (Coxarthrose) zurück.
Bringen konservative Maßnahmen mit Physiotherapie keine Linderung der Beschwerden, kann auf ein künstliches Hüftgelenk zurückgegriffen werden. In den letzten Jahren haben sich die Materialen deutlich verbessert.
Nach einer Operation ist eine Rehabilitationsbehandlung von enormer Wichtigkeit, um die Beweglichkeit im Gelenk zu verbessern.
Das Problem der Hüftarthrose besteht darin, dass der Knorpelüberzug auf Hüftpfanne sowie Hüftkopf über die Zeit abgerieben ist. Die Operation ist heutzutage eine Standardoperation. Jedoch ist auch bei einer Standardoperation ein erfahrener Operateur sehr notwendig.
Die Operationstechniken werden zunehmend mit weniger invasiven Methoden durchgeführt. Wie bereits beschrieben, wird das Hüftgelenk von einer großen Schicht an Muskeln umschlossen. Zunächst müssen diese durch den Operateur zur Seite gedrängt werden. Es existieren verschiedene Möglichkeiten des Zugangs zum Hüftgelenk; diese hängen von den Begleitumständen (z. B. Körpergewicht, Anatomie) ab.
Durch die Operation werden bei einem totalen Hüftgelenkersatz sowohl der Hüftkopf wie auch die Hüftpfanne durch eine Prothese ersetzt. Hierzu existieren verschiedene Materialien. Heute werden meist zementfreie Implantate aus Titan verwendet. Die Operation ist in der Regel binnen zwei Stunden abgeschlossen.
Bereits sehr rasch nach der Operation ist eine Mobilisation und auch Therapie durch die Physiotherapie geplant. Wie jede Operation, birgt auch der Hüftgelenksersatz besondere Risiken.
Beim Einsatz des künstlichen Hüftgelenks wird die alte Gelenkpfanne sowie der Gelenkkopf entfernt und durch ein neues Material, sprich Fremdmaterial ersetzt. Durch den Austausch mit fremdem Material ist eine Infektion mit Bakterien möglich. Dies kann zu einem schwerwiegendem Problem führen und gegebenenfalls einen weiteren Austausch und eine längere stationäre Versorgung nötig machen. Vorerkrankungen wie etwa Diabetes erhöhen dieses Risiko. Viele Untersuchungen und Maßnahmen vor und während der Hüftgelenks-OP sowie während der Zeit im Krankenhaus dienen der Verhinderung dieser Infektion.
Sie selbst können ebenfalls dazu beitragen, nämlich, indem sie bereits vor und nach der Operation neben der Umsetzung der Wundhygiene auf eine regelmäßige und gute Zahnhygiene achten. Denn auch hier liegen Risiken.
Neben der Infektion wird der Operateur besonders auf eine schonende Operationstechnik achten, denn im Umgebungsgebiet des Hüftgelenkes ziehen zahlreiche wichtige Nerven und Gefäße.
Doch auch die eingesetzten Prothesen bereiten im Laufe der Zeit manchmal Probleme: sie können sich vorzeitig lockern oder auch einzelne Teilchen freisetzen. Durch die ständige Weiterentwicklung ist ein Bruch des Materials selten geworden.
Sie als Patienten sollten alle Risiken kennen und sich informiert für eine Operation entscheiden. Aus diesem Grund wird ihr Operateur alles nochmals mit ihnen durchgehen und ihre Erkrankungsbild mit den Chancen und Risiken durch diesen Eingriff abwägen.
Unser Qualitätssiegel gibt Ihnen Orientierung bei der Suche nach Ihrer Klinik für ein künstliches Hüftgelenk. Eine Übersicht zu allen unseren Qualitätsauszeichnungen bekommen Sie unter folgendem Link.
Auf der Grundlage offizieller Qualitätsdaten wertet Klinikradar die Behandlungsqualität von großen Zentren für Endoprothetik aus und vergibt das Qualitätssiegel Top-Klinik für Hüft-Endoprothetik. Hier zeigen wir Ihnen die Kritieren, die dafür genutzt werden und erklären, nach welchen Kriterien das Siegel vergeben wird.
Für dieses Kriterium werten wir die Anzahl der durchgeführten Hüftoperationen (Implantation einer künstlichen Hüfte; OPS 5-820) sowie die Behandlung von Patienten mit Hüftarthrose (ICD M16) aus. Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass die Anzahl der durchgeführten Operationen einen deutlichen Einfluss auf das Ergebnis für den Patienten nach der Operation hat, insbesondere auf Infektionen im Gelenk, Dauer des Krankenhausaufenthaltes und weitere Komplikationen (aktuelle Metanalyse des Journal of Orthopaedic Surgery and Research). Zudem spielt jedoch auch die Erfahrung der Klinik eine Rolle, zu welchem Zeitpunkt Patienten eine Empfehlung zur Durchführung der Operation gegeben wird. Datenbasis sind die Qualitätsberichte des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA).
Bei der Durchführung der Hüftendoprothese werden durch den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) sowie auch externe Organisationen (etwa das Endoprothesenregister) Qualitätsdaten der Behandlung erhoben und auch veröffentlicht. Diese beziehen sich auf verschiedene Punkte: Ist die Operation wirklich absolut notwendig? Wie viele Komplikationen treten während der Operation auf? Bei wie vielen Patienten kommt es zu schwerwiegenden Komplikationen? Wann können die Patienten wieder eine bestimmte Strecke zurück legen? Bie wie vielen Patienten muss die Hüfte bereits sehr früh ausgewechselt werden? Alle diese Faktoren werden deutschlandweit gesammelt und ausgewertet. Sie können ein Hinweis auf die Qualität der Abläufe in der Klinik sein und gehen daher in unsere Auswertung ein. Datenbasis sind die Qualitätsberichte des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) sowie gegebenfalls auch veröffentliche Daten des Endoprothesenregisters.
Zertifizierung zeigen an, dass bestimmte Abläufe und Mindestmerkmale in einer Klinik erfüllt sind. Hat die Klinik bestimmte Abläufe etabliert, führt dies oft auch zu einer besseren Qualität in der Operation. Auch dies konnte durch Studien bewiesen werden. In Deutschland sind daher eine Zertifizierung bei EndoCert oder die Teilnahme am Endoprothesenregister etabliert. Die Klinik sollte an einem dieser Programme teilnehmen oder eine deutliche Transparenz ihrer Qualitätsdaten und somit Vergleich für die Patienten ermöglichen. (Daten: Endoprothesenregister, Klinikangaben)
Die hygienischen Standards in der Klinik spielen eine wichtige Rolle bei jeder Operation. Dazu zählen neben einer konsequenten Schulung des Personals auch etwa spezielle Maßnahmen zur Überwachung von Antibiotika-Ausgaben (Surveillance), um entstehende Fehlentwicklungen zu erkennen. Insbesondere für die Vermeidung der Entwicklung von Resistenzen spielen diese Maßnahmen eine wichtige Rolle. (Daten: GB-A)
Eine Operation ist ein komplexer Eingriff. An einer Operation sind zahlreiche Abteilungen und insbesondere Menschen beteiligt. In der Zusammenarbeit von Menschen können immer Fehler passieren. Eine etablierte und auch gelebte Kultur zur ständigen Verbesserung von Abläufen und Erkennung von Fehlern ist sehr wichtig, um die Qualität für Patienten immer weiter zu verbessern. Hierzu stehen verschiedene Maßnahmen zur Verfügung, etwa regelmäßige Konferenzen zu Fallbesprechungen / Fehlern in der Behandlung. (Daten: GB-A)
Die Implantation einer künstlichen Hüfte ist ein Eingriff, der eine physiotherapeutische Beübung sowie auch Rehabilitation benötigt. In den letzten Jahren wurden zahlreiche verschiedene Ansätze zum richtigen Zeitpunkt der Mobilisation erforscht. Studien haben gezeigt, dass strukturierte und schnelle Rehabilitationsprogramme eine deutliche Verbesserung für den Patienten erbringen (J Orthop Surg Res. 2019; PLoS One. 2017). Aus diesem Grund gehen bei in unser Bewertungsprogramm auch Angaben der Klinik ein, ob spezielle Nachversorgungs- und Rehabilitationsprogramme in der Klinik etabliert sind. (Klinikangaben)
Die Kommunikation zwischen Arzt, Klinik und Patienten ist enorm wichtig für einen erfolgreichen Genesungsprozess. Patientenbewertungen geben hier oft einen ersten Einblick. Patientenbewertungen und -erfahrungen sind daher ein wichtiger Punkt, sind allerdings aufgrund der schwierigen Nachprüfbarkeit oftmals problematisch, insbesondere Bewertungsportale im Internet. Insbesondere kann nicht nachwiesen werden, ob der Patient wirklich im Krankenhaus und in dieser Abteilung behandelt wurde. Patientenbewertungen werden daher von uns nach ausgewählten Gesichtspunkten bewertet. Hierbei wird etwa geprüft, ob wesentliche Werteversprechen (Nachversorgung, Klinikabläufe) bestätigt werden, die durch andere Kriterien erfüllt werden (Quelle: Klinikbewertungsportale).
Verschiedene Erkrankungen können das Einsetzen einer Hüftprothese notwendig machen. Dazu zählen:
Eine großen Studie mit knapp 30.000 Patienten hat gezeigt, dass eine frühe Entlassung nach Hause nicht zu vermehrten Komplikationen wie etwa Infektion, Prothesenlockerung, anderer schwerer Erkrankung oder erneute Aufnahme in das Krankenhaus führt. Im Gegenteil, frühzeitige Entlassungen führen zu weniger Komplikationen. Natürlich sollte immer der komplette Patientmit seinen Vorerkrankungen, seiner individuellen Mobilität und Versorgungssituation eingebunden werden.
In einem großen Register aus England/Wales mit Dokumentation von Hüftoperationen seit 2003 konnte gezeigt werden, dass die Haltbarkeit von Hüftimplantaten über 14 Jahre bei mehr als 92 % liegt. Als Grund für diese Steigerung wird eine deutliche Verbesserung der Implantate sowie der Operationstechnik gesehen.
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