Medikamentenkopfschmerzen
Nach aktuellen Angaben leiden in Deutschland bis zu 1 % der Bevölkerung an Medikamentenkopfschmerzen, ausgelöst insbesondere durch einen übermäßigen Gebrauch von Schmerzmitteln. Dieser Ratgeber erklärt, wie sie erkennen, dass Sie an einem Übergebrauch von Schmerzmitteln leiden, was die Symptome sind und welche Behandlungsmöglichkeiten bestehen. Außerdem erfahren Sie, welche Spezialisten und Kliniken empfehlenswert sind und besonders viel Erfahrung mit der Behandlung von Medikamentenkopfschmerzen haben.
Dieser Ratgeber auf einen Blick:
Diagnostik und Therapie von Medikamentenkopfschmerzen
Folgende Punkte geben Ihnen einen Überblick über Diagnostik und Therapie von Medikamentenkopfschmerzen.
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Was ist ein Medikamentenkopfschmerz?
Ein Medikamentenkopfschmerz ist ein Kopfschmerz, der durch den langfristigen und übermäßigen Gebrauch von Schmerzmitteln entsteht. Der genaue Grund für den Zusammenhang ist nur schwer nachzuweisen. Betroffen sind oft Patienten mit chronischen Kopfschmerzen, die zum Beispiel zur Linderung von Spannungskopfschmerzen oder Migräne Schmerzmittel einnehmen. Aber: Nicht jeder übermäßige Gebrauch von Schmerzmitteln in der Akutphase führt zu einem Medikamentenkopfschmerz.
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Welche Kriterien werden für die Diagnose verwendet?
Die Diagnose eines Medikamentenkopfschmerzes erfolgt nach der internationalen Klassifikation für Kopfschmerzen der Internationalen Kopfschmerzgesellschaft (ICHD-3). Folgende wichtigen Kriterien werden angelegt:
- Länger als 15 Tage/Monat Kopfschmerzen bei vorbestehender Kopfschmerzerkrankung
- Regelmäßiger Übergebrauch von Medikamenten zur Behandlung von Kopfschmerzen (> 3 Monate)
- Keine Erklärung durch andere Kopfschmerzarten
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Welche Risikofaktoren sind für die Entstehung von Medikamentenkopfschmerzen wichtig?
Es kann nicht klar angegeben werden, wer einen Kopfscherz entwickelt. Doch einige Studien zeigen Risikofaktoren, welche die Entwicklung hin zu einem Medikamentenkopfschmerz wahrscheinlicher machen. Bei folgenden Parametern steigt das Risiko für die Entwicklung eines Medikamentenkopfschmerzes:
- Adipositas
- Regelmäßige Einnahme von Beruhigungsmitteln
- Zusätzliche Depression oder Angsterkrankung
- Wenig körperliche Bewegung
- Einnahme von Opiaten
- Rauchen
Liegen mehrere Risikofaktoren vor, sollten Sie bei einer deutlichen Steigerung oder regelmäßigen Anwendung von Schmerzmitteln das Thema proaktiv mit Ihrem behandelnden Arzt besprechen und gemeinsame Strategien entwickeln, der Entstehung eines Medikamentenkopfschmerzes vorzubeugen.
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Welche Therapiemöglichkeiten bestehen?
Zunächst muss die Art des Kopfschmerzes richtig zugeordnet werden und dabei erkannt werden, dass es ein Übergebrach von Schmerzmitteln ist, der die Medikamentenkopfschmerzen hervorruft. Bereits im Vorfeld sollten Patienten aufgeklärt werden, dass der übermäßige Gebrauch von Schmerzmitteln Kopfschmerzen auslösen kann. Oft hilft dies, den Kreislauf früher zu durchbrechen und alternative Strategien für die Behandlung der jeweiligen Kopfschmerzursache zu finden.
- Bei manifestem Medikamentenkopfschmerz werden folgende Verfahren angewendet:
- Beratung und Aufklärung (Ziel: Reduktion der Einnahme der Akutmedikation)
- Medikamentöse Prophylaxe (Topiratmat, Onabotulinumtoxin A, Antikörper gegen CGRP)
- Medikamentenpause (ambulant, tagesklinisch, stationär)
Bei Patienten mit potenzieller Abhängigkeit sowie zusätzlicher Einnahme von Beruhigungsmitteln, Schlafmitteln und Opiaten wird eine multimodale Schmerztherapie mit Medikamentenentzug (stationär, tagesklinisch) nach den aktuellen Leitlinien empfohlen.
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Wie kann ein Rückfall verhindert werden?
Ist der wichtige Schritt einer erfolgreichen Therapie geschafft, besteht bei einer Verschlechterung der Schmerzen immer die Gefahr eines Rückfalls. Bereits während der Therapie werden Sie auf diese Zeit vorbereitet und mit Ihnen Mechanismen erlernt, um dies zu verhindern. Je besser Sie selbst vorbereitet sind, Ihren Körper kennenlernen und dann geeignete Strategien anwenden, umso geringer ist das Risiko für einen Rückfall. Genau dies konnte auch in Studien gezeigt werden: Je besser Sie Lebensstilveränderungen umsetzen können, je besser Sie selbst auch nicht medikamentöse Maßnahmen durchführen, desto erfolgreicher wird die Therapie langfristig verlaufen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um das Risiko für einen Rückfall weiter zu verringern:
- Fortgeführte Psychologische Beratung
- Elektronisches Tagebuch
- Tagesklinische Behandlung
Bei allen drei Verfahren liegen klinische Studien mit einer positiven Beurteilung vor.
Neue Behandlungsmethoden für Medikamentenkopfschmerzen
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Gleichzeitiger Beginn von Medikamentenentzug und einer medikamentösen Prophylaxe könnte die wirksamste Therapieform sein
In einer aktuellen Studie aus Dänemark wurden randomisiert verschiedene Therapieformen für Medikamentenkopfschmerz untersucht: (1) Medikamentenentzug und medikamentöse Migräneprophylaxe; (2) Medikamentenentzug mit Beginn der medikamentösen Migräneprophylaxe nach zwei Monaten; (3) medikamentöse Migräneprophylaxe ohne Medikamentenentzug.
Dabei wurde festgestellt, dass die Patienten mit gleichzeitigem Beginn von Medikamentenentzug und Medikamentenprophylaxe das beste Ergebnis erzielten.
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Ein elektronisches Tagebuch verbessert die Nachbetreuung
In der COMOESTAS-Studie wurde die Einführung eines elektronischen Tagebuches untersucht. Dieses Tagebuch enthielt neben einem Warnsystem auch eine erleichterte Kommunikationsmöglichkeit. In dieser Gruppe war auch nach sechs Monaten ein deutlich höherer Anteil der Patienten rückfallsfrei.
Unserer Ratgeber aus dem Bereich Neurologie
In folgenden Ratgebern stellen wir aktuelle Behandlungsmethoden vor und zeigen Ihnen, welche Krankenhäuser und Experten sich auf Neurologie spezialisiert haben.
Kliniken für Medikamentenkopfschmerzen
In Deutschland gibt es 317 Kliniken für Medikamentenkopfschmerzen. Klinikradar hat die neusten offiziellen Qualitätsdaten aller Krankenhäuser ausgewertet und Kliniken mit besonders hoher Expertise bei der Behandlung von Medikamentenkopfschmerzen ermittelt. Vergleichen Sie Kennzahlen und Behandlungsangebot, um die für Sie beste Klinik für Medikamentenkopfschmerzen zu finden.
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Schmerzklinik Kiel
Viele Fälle im Bereich Medikamentenkopfschmerzen-
Medikamentenkopfschmerzen701 Fälle
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Kleines Krankenhaus80 Betten
Fachabteilung für Medikamentenkopfschmerzen: -
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Migräne- und Kopfschmerzklinik Königstein
Viele Fälle im Bereich Medikamentenkopfschmerzen-
Medikamentenkopfschmerzen61 Fälle
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Kleines Krankenhaus20 Betten
Fachabteilung für Medikamentenkopfschmerzen: -
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Paracelsus-Klinik Osnabrück
Viele Fälle im Bereich Medikamentenkopfschmerzen-
Medikamentenkopfschmerzen21 Fälle
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Mittelgroßes Krankenhaus164 Betten
Fachabteilung für Medikamentenkopfschmerzen: -
Kliniken für Medikamentenkopfschmerzen nach Bundesland
Kliniken für Medikamentenkopfschmerzen in deutschen Großstädten
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Berlin
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München
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Hamburg
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Köln
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Frankfurt am Main
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Stuttgart
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Düsseldorf
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Dortmund
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Essen
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Kiel
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Bonn
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Kassel
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Bochum
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Duisburg
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Wuppertal
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Rostock
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Lübeck
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Nürnberg
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Hannover
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Bremen
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Münster
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Wiesbaden
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Dresden
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Augsburg
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Bielefeld
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Hagen
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Oberhausen
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Gelsenkirchen
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Leipzig
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Halle (Saale)
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Magdeburg
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Krefeld
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Braunschweig
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Mannheim
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Freiburg im Breisgau
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Aachen
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Mönchengladbach
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Karlsruhe
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Mainz
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Chemnitz
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Erfurt
Kliniklisten: Behandlung im Bereich Neurologie
Mit unserer Kliniksuche finden Sie auch in anderen Bereichen des Fachgebiets Neurologie empfehlenswerte Spezialkliniken:
Bücher über Medikamentenkopfschmerzen
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Erfolgreich gegen Kopfschmerzen und Migräne: Ursachen beseitigen, gezielt vorbeugen, Strategien zur Selbsthilfe
von Hartmut GöbelVielfach empfohlenes Buch mit Informationen über viele Arten von Kopfschmerzen, Einnahme von Medikamenten, Prophylaxe sowie Anlaufstellen zur Selbsthilfe und Vorbeugung
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Der Kopfschmerz-Kompass: Erkennen - Vorbeugen - Behandeln
von Dagny HolleDieses Buch liefert einen umfassenden Überblick über Kopfschmerzen- und Kopfschmerzursachen, verfasst von der Leiterin des Westdeutschen Kopfschmerzzentrums in Essen.