Prostatakrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Männern. Symptome treten oft erst im späteren Stadium auf. Da der Krebs zu diesem Zeitpunkt hat sich bereits stark ausgebreitet hat, sind Vorsorgeuntersuchungen besonders wichtig, um den Krebs in einem frühen Stadium zu erkennen.
Die Behandlungsmöglichkeiten hängen von der genauen Biologie des Krebses und Ihren Vorerkrankungen ab. Grundsätzlich kommen eine operative Entfernung, Strahlentherapie, Antihormontherapie sowie Chemotherapie in Frage.
Auch im Anschluss an die Therapie sind weitere Nachsorgeuntersuchungen notwendig.
Der Prostatakrebs ist einer der häufigsten Tumore des Mannes. Das Risiko einer Prostatakrebs-Erkrankung nimmt mit steigendem Alter zu. Am Anfang der Erkrankung zeigen sich häufig noch keine typischen Symptome. Zu diesem Zeitpunkt werden die meisten Prostatakarzinome bei Vorsorgeuntersuchungen gefunden. Schreitet der Prostatakrebs weiter fort, können folgende Symptome auftreten:
Als wichtigster Risikofaktor gilt das Lebensalter. Das mittlere Erkrankungsalter liegt um das 70. Lebensjahr. Außerdem kann eine familiäre Veranlagung zusätzlich das Risiko erhöhen.
Um ein Prostatakarzinom möglichst früh zu erkennen, auch bevor die oben genannten Symptome auftreten, sind Früherkennungsuntersuchungen sinnvoll. Diese können Sie bei Ihrem Hausarzt oder einem Urologen durchführen lassen. Wenn hierbei ein auffälliger Befund festgestellt wird, sind weitere Untersuchungen möglich.
Die Standarduntersuchung bei Verdacht auf Prostatakrebs ist die digitale rektale Untersuchung (Ertasten der Prostata mit dem Finger durch den Anus). Für eine eindeutige Diagnose ist diese Prostatakrebs-Untersuchung allein aber nicht ausreichend.
Es besteht außerdem die Möglichkeit, einen Blutwert, den PSA-Wert (prostataspezifisches Antigen), zu bestimmen. Dieser Wert lässt bei einer starken Erhöhung über den Normwert oder im Verlauf, etwa bei einem Anstieg über ein Jahr hinweg, Schlüsse darüber zu, wie wahrscheinlich eine Erkrankung in Ihrem Fall ist.
Wichtig ist hier jedoch, dass nicht bei jedem Prostatakarzinom eine Erhöhung des Wertes vorliegen muss und dass es zu fälschlicherweise erhöhten Werten kommen kann, beispielsweise durch eine Entzündung der Prostata.
Zur Sicherung der Diagnose wird eine sogenannte transrektale Stanzbiopsie durchgeführt. Das bedeutet, dass unter einer lokalen Betäubung über den Anus mehrere Gewebeproben von verschiedenen Stellen aus der Prostata entnommen werden. Die Entnahme wird mittels Ultraschalls kontrolliert, die gewonnen Proben im Anschluss von einem Pathologen unter dem Mikroskop untersucht und bewertet.
Unser Qualitätssiegel gibt Ihnen Orientierung bei der Suche nach Ihrer Klinik für Prostatakrebs. Eine Übersicht zu allen unseren Qualitätsauszeichnungen bekommen Sie unter folgendem Link.
Auf der Grundlage offizieller Qualitätsdaten wertet Klinikradar die Behandlungsqualität von Zentren für Prostatakrebs aus und vergibt das Qualitätssiegel Top-Klinik für Prostatakrebs. Hier zeigen wir Ihnen die Kritieren, die dafür genutzt werden und erklären, nach welchen Kriterien das Siegel vergeben wird.
Prostatakrebs wird meist durch einen Facharzt für Urologie diagnostiziert. Bei der Behandlung sind jedoch zahlreiche andere Fachgebiete eingebunden. Dazu zählen etwa die Radiologie, Strahlenheilkunde, Innere Medizin, Pallativmedizin sowie auch Pathologie. Auf der Basis eines Gewebeschnittes sowie der Ausprägung des Tumorbefundes wird die weitere Therapie bestimmt. Diese wird interdisziplinär in einem Tumorboard besprochen. Die optimale Therapie wird somit nicht nur durch ein Fachgebiet bestimmt, sondern ist Teamwork zwischen verschiedenen Disziplinen. Optimalerweise sind daher alle Abteilungen in dem jeweiligen Haus vorhanden oder stehen in engem Kontakt. Auch innerhalb der Klinik sollten bestimmte Behandlungspfade für die Behandlung erarbeitet sein. Diese Klinikstrukturmerkmale werden durch verschiedene Zertifizierungen, etwa der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) überprüft und dann das Zertifikat Prostatakrebszentrum vergeben (Quelle: Qualitätsberichte des Gemeinsamen Bundesausschusses, Klinikangaben mit Außendarstellung der Klinik, Klinikwebsite, DKG).
Die Erfahrung in der Behandlung ist bei vielen Erkrankungen für ein optimales Ergebnis entscheidend. Die Fallzahl gibt die Anzahl der Fälle an, die in einer Klinik mit einer bestimmten Erkrankung behandelt werden. Diese Zahl stellt zwar ein Kriterium dar, ist aber nicht das einzige Anhaltspunkt, der für die Erfahrung einer Klinik in der Behandlung spricht. Meist sind jedoch Behandlungsabläufe in Kliniken mit einer großen Anzahl von Behandlungen etabliert und es besteht oft eine gute Kooperation mit anderen Fachabteilungen sowie ambulanten Behandlern und Rehabilitationseinrichtungen. In unserer Auswertung wurden unter anderem die Fallzahlen in der Behandlung für Prostatakrebs (ICD Code C61) in die Auswertung miteinbezogen (Quelle: Qualitätsberichte des G-BA).
Die Behandlung von Prostatakrebs entwickelt sich ständig weiter und bedarf der Mitarbeit von vielen unterschiedlichen Fachrichtungen und Spezialisten. Auch muss die Therapie ständig an neue Erkenntnisse der Forschung angepasst werden. Regelmäßige Fortbildungen und Veränderungen der klinischen Leitlinien mit Umsetzung im klinischen Alltag sind daher essentiell. Sowohl die chirurgische wie auch medikamentöse Therapie bergen Risiken. Daher ist es wichtig, dass im Krankenhaus Vorkehrungen gegen mögliche Fehler getroffen werden. Dazu zählt etwa eine regelmäßige Fall- und Fehlerbesprechung im ärztlichen und pflegerischen Team, aber auch eine regelmäßige Analyse der Antibiotikaverordnungen und auch Hygienevorschriften. Eine Auswertung dieser Kriterien ist ebenfalls Bestandteil unseres Siegels (Quelle: Qualitätsberichte des G-BA, Website der Kliniken und Informationsmaterial).
Die Therapie des Prostatakarzinoms hat sich aufgrund Forschung und Entwicklung stark entwickelt. Vielen Patienten können nun neue Therapieoptionen geboten werden. Für die Entwicklung neuer Verfahren ist neben präklinischer Forschung (sogenannte Grundlagenforschung) auch die Durchführung von klinischen Studien notwendig. Patienten können daher häufig von neuen Therapiemöglichkeiten profitieren. Unter diesem Punkt bewerten wir daher die Teilnahme an klinischen Studien, die Veröffentlichung von klinischen Studien sowie die präklinische Forschung der jeweiligen Abteilung (Datengrundlage: Qualitätsberichte des Gemeinsamen Bundesausschusses, Medline-Datenbank, Clinicaltrials).
Die Behandlung des Prostatakarzinoms umfasst verschiedene Konzepte, die sich einerseits am Stadium zum Zeitpunkt der Diagnose orientieren und andererseits Ihre individuellen Vorstellungen berücksichtigen können. Möglichkeiten hierbei sind eine operative Entfernung, Bestrahlung sowie eine Hormon- oder Chemotherapie. Allen Therapien liegt zugrunde, dass der Tumor möglichst entfernt bzw. verkleinert werden soll und mögliche Fernabsiedelungen (Metastasen) behandelt werden.
Jede Behandlung hat spezifische Nebenwirkungen, die sie mit Ihrem Therapeuten besprechen sollten.
Eine Operation, die sogenannte radikale Prostatektomie, stellt eine solche kurative Therapieoption dar. Hierbei wird die Prostata einschließlich der Samenblase sowie Teilen der Samenleiter entfernt. Es besteht außerdem die Möglichkeit, zusätzlich Lymphknoten zu entfernen, um weitere Therapiemaßnahmen wie eine folgende Hormontherapie planen zu können.
Eine im Frühstadium gleichberechtigte Therapie zur Prostata-Operation ist die externe Bestrahlung. Hier wird die Prostata von außen gezielt bestrahlt. Tumorzellen sterben dabei ab, gesunde Zellen bleiben erhalten. Diese Behandlung ist aufgrund einer Bildgebung und Planung des Bestrahlungsfeldes vor Therapiebeginn sehr präzise und garantiert, dass möglichst wenig gesundes Gewebe mitbestrahlt wird. Die Bestrahlung kann entweder von außen (über die Haut, sogenannte perkutane Bestrahlung) oder von innen (sogenannte Brachytherapie) erfolgen. Nebenwirkungen dieser Therapie sind insbesondere gastrointestinale Probleme wie Durchfälle sowie Entzündungen der Darmschleimhaut.
Das Prostatakarzinom ist für das Wachstum auf männliche Geschlechtshormone angewiesen, insbesondere Testosteron. Durch die Antihormontherapie wird die Produktion von Testosteron im Hoden indirekt ausgeschaltet und damit das Wachstum des Karzinoms gebremst. Häufig führt dieses Vorgehen zu einer Reduktion des Wachstum für eine längere Zeit. Dieses Verfahren kommt insbesondere dann zum Einsatz, wenn eine operative Entfernung nicht mehr möglich ist.
Die Nachsorge des Prostatakarzinoms richtet sich nach Ihrer gewählten Therapieform und dem Ergebnis der Behandlung. Bei kurativen Therapieansätzen, wie der Prostatektomie oder der Strahlentherapie, macht Ihr Urologe etwa ein Vierteljahr nach Ende der Behandlung eine Nachkontrolle. Es wird sowohl eine Tastuntersuchung sowie eine Bestimmung des PSA-Wertes als Verlaufswert durchgeführt. Die folgenden Nachuntersuchungen können bei unauffälligen Befunden in größeren Abständen vorgenommen werden.
Die Verlaufskontrolle der Hormontherapie erfordert eine etwas engmaschigere Untersuchung, um das Ansprechen auf die Medikamente beurteilen zu können. Standardmäßig erfolgen auch hier eine Tastuntersuchung und eine Bestimmung des PSA-Wertes.
Regelmäßige Bewegung, fettreduzierte Ernährung sowie Gemüse haben insgesamt einen sehr positiven Schutzeffekt vor einem Prostatakrebs. Dies konnte in mehreren kleineren sowie größeren Studien gezeigt werden. Die Ergebnisse sind in mehreren Übersichtsarbeiten zusammengefasst worden, welche die Vermutungen bestätigt haben. Auch Nebenwirkungen einer Hormontherapie lassen sich durch ein angeleitetes Bewegungsprogramm reduzieren.
Eine Untersuchung im angesehenen Fachjournal JAMA Oncology hat gezeigt, dass während der Covid-19-Pandemie weniger Vorsorgeuntersuchungen und Krebsdiagnosen durchgeführt wurden. Da beim Prostatakarzinom viele Symptome erst verspätet auftreten, ist eine Vorsorgeuntersuchung sehr wichtig, um den Krebs im Frühstadium zu erkennen.
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