Eine Leukämie ist eine Krebserkrankung von Blutzellen. Bei der Leukämie kommt es zu einer Vermehrung von lymphatischen oder myeloischen Zellen, entweder in einer akuten oder chronischen Form.
Die Anzeichen können sehr unterschiedlich sein und reichen von einer allgemeinen Schwäche über Infektanfälligkeit bis hin zu vermehrter Blutungsneigung. Oft zeigt sich ein erstes Anzeichen in einer Blutuntersuchung. Je nach Form der Leukämie kommen unterschiedliche Behandlungskonzepte zum Einsatz.
Akute Formen der Leukämie entstehen oft aus völliger Gesundheit und beeinträchtigen den Patienten deutlich. Plötzlich treten starke Ermüdung, Blässe, blaue Flecken, Knochenschmerzen sowie Infektionen auf. Aufgrund der Schwere des Krankheitsbildes wird sehr schnell der Arzt aufgesucht.
Im Gegensatz dazu stehen chronische Leukämien. Diese werden meist nur zufällig festgestellt und beginnen schleichend. Oft bemerkt der Patient ein bereits über viele Monate bestehendes Unwohlsein und eine Ermüdung sowie Leistungsminderung. Häufig treten außerdem Fieber, Nachtschweiß sowie ein Gewichtsverlust auf. In der Untersuchung fallen vielfach auch Schwellungen an den Lymphknoten auf.
Die Symptome einer Leukämie können vielfältig sein. Keines der genannten Symptome ist charakteristisch für die Erkrankung. Es müssen immer das Gesamtbild des Patienten und weitere Untersuchungsergebnisse betrachtet werden. Alle Symptome kommen auch im Verlauf von harmlosen Erkrankungen vor. Folgende Symptome können mit einer Leukämie zusammenhängen:
Die Leukämie gehört zu den Krebserkrankungen des blutbildenden Systems, genauer des Immunsystems. Bei der Erkrankung kommt es zu einer starken Bildung und Vermehrung von untüchtigen Vorläuferzellen der weißen Blutzellen. Entstehungsort der Blutzellen ist das Knochenmark. Genau von diesem Ort breiten sich auch die Tumorzellen aus, verdrängen die Entstehung von anderen Blutzellen und können auch die Leber, Milz und die Lymphknoten infiltrieren. Abhängig vom Verlauf der Erkrankung kann die Leukämie in eine akute sowie eine chronische Form eingeteilt werden.
Diese Form stellt die häufigste bösartige Erkrankung im Kindesalter dar. Knapp 80 % der akuten Leukämien im Kindesalter entfallen auf diese Form. Durch die starke Vermehrung einer bestimmten Form von Blutzellen, den Vorläuferformen der weißen Blutkörperchen, kommt es zu einer raschen Unterentwicklung des Knochenmarks. Dies bedeutet, dass wesentliche Funktionen des Knochenmarks nicht mehr übernommen werden. Daher werden rote Blutzellen sowie die Blutplättchen immer weniger produziert. Dies führt zu deutlicher Blässe und Abgeschlagenheit sowie die Blutungen am Körper. Da die Immunzellen nur in einer unfertigen Vorstufe vorliegen, nehmen diese auch ihre Funktionen nicht mehr wahr und es kommt häufiger zu Infektionen. In den letzten Jahren wurden zahlreiche Studien mit verschiedenen Therapieansätzen durchgeführt. Durch dieses Wissen und die intensive Behandlung werden heute etwa 35 bis 50% der Fälle geheilt werden. Klinikradar zeigt Ihnen Kliniken für die Behandlung der akuten lymphatischen Leukämie.
Diese Form der Leukämie betrifft einen anderen Teil der Vorstufe des blutbildenden Systems, nämlich den für die Bildung von Fresszellen (Granulozyten, Monozyten) sowie die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) verantwortlich ist. Im Gegensatz zur ALL betrifft diese Erkrankung nicht hauptsächlich die jungen Menschen, sondern ältere Menschen. Etwa die Hälfte der Patienten ist über 70 Jahre alt. Ursache dieser Form sind häufig Veränderungen im Knochenmark, die über das Leben erworben wurden. Dazu gehören zum Beispiel Strahlung, chemische Substanzen oder bestimmte genetische Syndrome. Grundsätzlich ähneln die Symptome der ALL, jedoch gibt es auch hier eine sehr große Bandbreite. Patienten können bei der Diagnose einer akute myeloischen Leukämie sehr starke Symptome haben, oder eben auch gar keine.
Auch diese Form der Leukämie betrifft Vorstufen, die für die Bildung von Fresszellen (Granulozyten, Monozyten) sowie die roten Blutkörperchen zuständig ist. Die Erkrankung verläuft ebenfalls chronisch. Dies bedeutet, dass sich die Chronische myeloische Leukämie sich in der Regel sehr langsam entwickelt. Oft wird sie daher als Zufallsbefund entdeckt. Wie die anderen Formen sind die Symptome auch bei dieser Form sehr unspezifisch. Sie betrifft eher ältere Menschen. Die Besonderheit dieser Form ist, dass vor einigen Jahren eine spezielle genetische Komponente bei dieser Erkrankung entdeckt wurde, welche die Behandlung praktisch revolutioniert hat. Die Medikation ist genau auf die Erkrankung zugeschnitten und sorgt dafür, dass die Patienten einen fast normalen Alltag leben können. Weitere Details finden Sie in der Klinikliste mit empfehlenswerten Kliniken für chronische myeloische Leukämie.
Bei dieser Form der Leukämie kommt es zu einer chronischen Vermehrung von Vorläuferzellen von Immunzellen. Die Erkrankung beginnt im höheren Lebensalter und äußert sich oft mit schmerzlosen Lymphknotenschwellungen, allgemeiner Schwäche sowie Infektanfälligkeit. Der Verlauf der Erkrankung ist sehr variabel. Mehr Informationen erhalten Sie auf der Klinikliste zum Thema chronisch lymphatische Leukämie.
Da die Symptome bei der Leukämie vielseitig sein können, wird Ihr Spezialist diese Symptome zunächst einordnen und eine ausführliche körperliche Untersuchung durchführen. Hier findet er gegebenenfalls Zeichen, die Ihnen bislang nicht aufgefallen sind. Folgende Untersuchungen werden außerdem durchgeführt:
Unser Qualitätssiegel gibt Ihnen Orientierung bei der Suche nach Ihrer Klinik für Leukämie. Eine Übersicht zu allen unseren Qualitätsauszeichnungen bekommen Sie unter folgendem Link.
Auf der Grundlage offizieller Qualitätsdaten wertet Klinikradar die Behandlungsqualität von Zentren für Leukämie aus und vergibt das Qualitätssiegel Top-Klinik für Leukämie. Hier zeigen wir Ihnen die Kritieren, die dafür genutzt werden und erklären, nach welchen Kriterien das Siegel vergeben wird.
Zahlreiche verschiedene Erkrankungsformen können sich hinter dem Begriff Leukämie verstecken. Zudem unterscheidet sich oft auch die Behandlung bei Kindern und Erwachsenen. Die Behandlung von Leukämie ist Teamwork und zahlreiche verschiedene Fachdisziplinen sind daran beteiligt: etwa die Pädiatrie, Hämatoonkologie, Radiologie, Strahlenheilkunde sowie auch Pathologie. Die Besprechung der Diagnostik und Behandlung erfolgt interdisziplinär in einem Tumorboard. Idealerweise befinden sich alle Fachbereiche in einem Haus, so dass eine engmaschige Kooperation gewährleistet ist. Wesentliche Klinikstrukturmerkmale werden auch durch die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) überprüft und dann das Zertifikat Brustzentrum vergeben (Quelle: Qualitätsberichte des Gemeinsamen Bundesausschusses, Klinikangaben mit Außendarstellung der Klinik, Klinikwebsite, DKG).
Die Fallzahl in Leukämie gibt die Anzahl der Fälle an, die in einer Klinik mit Leukämie behandelt wurden. Diese Zahl stellt ein Kriterium dar, ist aber nicht das einzige Anhaltspunkt, der für die Erfahrung einer Klinik in der Behandlung spricht. Meist sind Behandlungsabläufe in Kliniken mit einer großen Anzahl von Behandlungen etabliert und es besteht oft eine gute Kooperation mit anderen Fachabteilungen sowie ambulanten Behandlern und Rehabilitationseinrichtungen. In unserer Auswertung wurden unter anderem die Fallzahlen in der Behandlung für Leukämie (ICD Code C90, C91, C92, C93, C94, C95, C96) in die Auswertung miteinbezogen (Quelle: Qualitätsberichte des G-BA).
Die Behandlung von Leukämie baut auf einem Zusammenspiel von vielen verschiedenen Methoden auf, an denen verschiedene Spezialisten beteiligt sind. Regelmäßige Besprechungen und ein Austausch wie etwa in einem Tumorboard sind daher entscheidend für eine gute Behandlung. Eine regelmäßige Fortbildung und Anpassung an den Stand der Forschung ist ein weiterer wichtiger Punkt. Zudem bringt jede medizinische Behandlung, insbesondere natürlich eine Operation sowie auch Chemotherapie Risiken mit sich. Daher ist es wichtig, dass im Krankenhaus Vorkehrungen gegen mögliche Fehler getroffen werden. Dazu zählt etwa eine regelmäßige Fall- und Fehlerbesprechung im ärztlichen und pflegerischen Team, aber auch eine regelmäßige Analyse der Antibiotikaverordnungen und auch Hygienevorschriften. Eine Auswertung dieser Kriterien ist ebenfalls Bestandteil unseres Siegels (Quelle: Qualitätsberichte des G-BA, Website der Kliniken und Informationsmaterial).
Die Behandlung von vielen Formen der Leukämie hat sich in den letzten Jahren deutlich verbessert. Basis hierfür waren präklinische und klinische Forschung. Klinische Studien ermöglichen Patienten in fortgeschrittenen Stadien oftmals neue Therapieoptionen und liefern so auch direkt vielen Patienten einen Nutzen. Wir bewerten daher die Durchführung von präklinischer Forschung sowie klinischen Studien in der jeweiligen Abteilung (Datengrundlage: Qualitätsberichte des Gemeinsamen Bundesausschusses, Medline-Datenbank, Clinicaltrials).
Abhängig von der Untersuchung, und hier besonders von den speziellen Blutmarkern, beginnt eine auf Sie zugeschnittene Therapie. Diese ist abhängig von Ihrem allgemeinen Gesundheitszustand und dem Profil der Leukämie. Folgende Therapien werden bei der Leukämie durchgeführt:
Mit Hilfe klinischer Studien konnten in den letzten Jahren zahlreiche Therapien bei der Leukämie deutlich verbessert und somit das Leben von vielen Patienten gerettet werden. Viele der getesteten Therapien sind mittlerweile in die Standardversorgung überführt.
Wie in den vorausgegangenen Abschnitten geschildert, geht die Leukämie auf eine Fehlentwicklung von Vorläuferzellen von Blutzellen im Knochenmark zurück. Ursache hierfür sind genetische Veränderungen in den Vorläuferzellen, die dafür sorgen, dass sich die Zellen nicht zu funktionstüchtigen Zellen weiterentwickeln können und sich dann unkontrolliert weiter vermehren. Durch diese entkoppelte Vermehrung wird die Entstehung von anderen Zellen immer weiter zurückgedrängt.
Auslöser sind bislang nicht vollständig bekannt. Es werden jedoch – abhängig von der Art der Leukämie – verschiedene Ursachen diskutiert. Hierzu gehören:
Bei Leukämien werden in bestimmten Stadien Stammzelltransplantationen eingesetzt. Hierbei werden gesunde Stammzellen eines Spenders auf den Patienten übertragen. Eine kürzlich veröffentliche Studie hat die Anwendung der Stammzelltransplantation bei Leukämien im Zeitraum 2003 bis 2017 untersucht. Dabei kam heraus, dass sich die Wirksamkeit der Therapie deutlich verbessert, Rückfälle nach der Therapie weniger wurden und die Gesamtsterblichkeit zurück ging.
Durch veränderte Therapien haben Kinder mit akuter Leukämie heute deutlich bessere Langzeitergebnisse. Allerdings bergen viele der aggressiven Therapien auch Risiken. Kanadische Forscher haben Langzeitfolgen nach einer Behandlung einer ALL oder AML untersucht. Die Studie zeigt, dass Kinder nach einer überstandenen Leukämieerkrankung auch Jahre später noch ein erhöhtes Infektionsrisiko haben. Daher sollte auf die Prävention von Infekten ein besonderer Fokus gelegt werden.
Die auf Klinikradar zur Verfügung gestellten Informationen (zu bestimmten Krankheiten und Therapieformen) wurden nach bestem Wissen unter ärztlicher Leitung und Qualitätssicherung zusammengestellt, um interessierten Leser:innen einen ersten Überblick über mögliche Erkrankungen und Therapiemöglichkeiten zu geben. Sie sind ausschließlich zu Informationszwecken bestimmt und ersetzen in keinem Falle eine persönliche Beratung, Untersuchung oder Diagnose durch eine approbierte Ärztin oder einen approbierten Arzt. Die Informationen können und dürfen nicht verwendet werden, um eigenständig Diagnosen zu stellen.
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