Auf dem Gebiet der Herzerkrankungen werden sehr unterschiedliche Erkrankungen behandelt. Dieses Feld reicht von dem sehr häufigen Herzinfarkt über Herzklappenerkrankungen bis hin zu entzündlichen Herzerkrankungen. Eine erste Anlaufstelle ist oft die Kardiologie. Neben ausführlicher Diagnostik können hier auch zunehmend viele Erkrankungen direkt über einen Katheter behandelt werden. In einigen Fällen ist eine operative Therapie durch einen Herzchirurgen notwendig.
Durchblutungsstörungen des Herzmuskels treten dann auf, wenn die blutzuführenden Gefäße (Herzkranzgefäße) verengt sind. Eine häufige Ursache ist die Gefäßverkalkung. Die Unterversorgung mit Blut bedingt einen Sauerstoffmangel im Herzen. Herzinfarkte oder der plötzliche Herztod können die Folgen sein. Die Behandlung erfolgt medikamentös sowie durch eine Umstellung der Lebensweise. Eine weitere Therapieoption ist die Erweiterung der Gefäße.
Eine Herzrhythmusstörung liegt vor, wenn der Herzschlag unregelmäßig erfolgt oder die Frequenz von den Normwerten abweicht. Als Symptome werden zum Beispiel Herzrasen oder Herzstolpern wahrgenommen. Auch Schwindel- oder Angstgefühle können Herzrhythmusstörungen anzeigen. Störungen der Herzaktion lassen sich mit einem EKG aufzeichnen und sollten immer abgeklärt werden. Die Therapie richtet sich nach der zugrunde liegenden Ursache.
Entzündliche Herzerkrankungen können verschiedene Schichten des Herzens betreffen. Bei der Endokarditis ist die Herzinnenschicht, das Endokard, betroffen. Bei der Myokarditis wird direkt das Muskelgewebe des Herzens durch die Erreger geschädigt. Ursache können neben Bakterien, Viren und Pilzen auch Autoimmunprozesse, also das Immunsystem selbst, sein. Eine ausführliche Diagnostik ist wichtig für eine erfolgreiche Behandlung der Erkrankung.
Herzklappenerkrankung beschreiben Schädigungen der Herzklappen, die eine normale Pumpfunktion des Herzens behindern. Herzklappenerkrankungen können angeboren oder erworben sein. Sie lassen sich unterteilen in Stenosen (Verengung der Klappe) und Insuffizienzen (Klappe schließt nicht mehr). Häufig werden sie beim Menschen ab dem 60. Lebensjahr diagnostiziert und sind die Folge von Verschleißerscheinungen. Sowohl medikamentöse als auch operative Behandlungsverfahren stehen zur Verfügung.
Mit einer Herzoperation ist es häufig möglich, Erkrankungen des Herzens erfolgreich zu therapieren. Eine Herzoperation kommt zum Einsatz, wenn medikamentöse Therapieoptionen ausgeschöpft sind oder wenn die Erkrankung einen sofortigen chirurgischen Eingriff erfordert. Fehlbildungen des Herzens, Erweiterungen der Herzkranzgefäße, Herzklappenrekonstruktionen oder Herztransplantationen sind Beispiele für Herz-OPs. Dabei wird entweder am offenen Herzen oder minimal-invasiv operiert.
Arterien transportieren das Blut direkt vom Herzen in die einzelnen Organe. Ablagerungen in den Gefäßen können zu einer Verengung und einem Verschluss von Gefäßen führen, wie etwa einer Unterversorgung der Beinarterien. Der Blutdruck in den Arterien ist entscheidend für eine Versorgung des Körpers, bei langandauernder Erhöhung kann es jedoch auch zu ausgeprägten Schäden in allen versorgten Organen führen.
Venen transportieren das Blut von den einzelnen Organen zum Herzen. Belastungsabhängig können Störungen in der Blutzirkulation auftreten und daher unter anderem zu einer Thrombose, venösen Insuffizienz und Krampfadern führen.
Das Gespräch mit dem Patienten, die Schilderung der Symptome, die Kenntnis der Vorerkrankungen sowie eine ausführliche körperliche Untersuchung ist die Grundvoraussetzung für eine exakte und zielführende Diagnose. Mit diesem Wissen wird Ihr behandelnder Kardiologie weitere Diagnostik veranlassen, dazu zählen etwa:
Insbesondere bei Verdacht auf eine Durchblutungsstörung im Herzen wird in sehr vielen Fällen eine Herzkatheteruntersuchung durchgeführt, um eine direkte Sicht auf die Herzgefäße zu bekommen. In vielen Fällen kann somit auch gleich eine Therapie, wie etwa durch das Einsetzen eines sogenannten Stents durchgeführt werden.
Grundsätzlich stehen für eine Diagnostik und Behandlung viele verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Welche Art für Sie in Frage kommt, hängt grundsätzlich von Ihrer Erkrankung, der nötigen stationären Nachbeobachtung sowie der Dringlichkeit des Eingriffes ab. Bei vielen größeren Eingriffen am Herzen ist zudem eine spezielle Herz-Rehabilitation im Anschluss empfohlen.
Viele Erkrankungen am Herzen können zunächst bei einem niedergelassenen Kardiologen behandelt werden. Nur bei akuten Beschwerden, bei akuter Verschlechterung oder zur ausführlichen Diagnostik und Therapie erfolgt eine Vorstellung im Krankenhaus. Bei chronischen Erkrankungen am Herzen ist eine fortlaufende Betreuung und Überwachung durch einen Spezialisten erforderlich. Auch nach einem Klinikaufenthalt müssen wichtige Maßnahmen, wie etwa die Medikation sowie auch Umstellungen im Alltag kontrolliert und angepasst werden.
Bestehen akute Beschwerden (wie etwa bei einem Herzinfarkt) oder muss eine weitere Therapie (zum Beispiel Bypassoperation) erfolgen, werden Sie im Krankenhaus aufgenommen. Die Einweisung in ein Krankenhaus zur stationären Behandlung erfolgt in der Regel durch einen niedergelassenen Arzt oder bei einem Notfall durch den Rettungsdienst. Oftmals wurde durch Ihren behandelnden Arzt bereits die Diagnose gestellt. Diese muss im Krankenhaus dann weiter bestätigt werden. Im Krankenhaus erfolgt eine genaue Diagnostik und Therapie Ihrer Erkrankung. Auf Wunsch können Sie auch Zusatzleistungen wie etwa Einzelzimmer oder Chefarztbehandlung in Anspruch nehmen. Gegen Ende der Krankenhausbehandlung sollten Sie bereits den weiteren Weg Ihrer Behandlung, wie etwa eine ambulante Betreuung planen.
Oft schließt sich an eine akute Erkrankung, etwa nach einem Herzinfarkt oder eine Bypassoperation, eine Rehabilitationsbehandlung an. Die Rehabilitationsbehandlung wird in den meisten Fällen direkt von Ihrem Akutkrankenhaus geplant. Auch die Beantragung wird von dort in die Wege geleitet. Die Rehabilitationsbehandlung kann jedoch auch von Ihrem Hausarzt beantragt werden.
Oftmals können auch wesentlichen diagnostische Maßnahmen ambulant durchgeführt werden und es ist kein Klinikaufenthalt notwendig. Insbesondere bei der Herzkatheteruntersuchung stehen viele kardiologische Praxen zur Verfügung, die diese Eingriffe ohne einen längeren stationären Eingriff durchführen. Insbesondere bei Kontrolluntersuchungen oder chronischen Beschwerden kommt diese Möglichkeit in Betracht. Eine Beratung hierzu erfolgt durch Ihren niedergelassenen Arzt.
Bei komplizierten Verläufen, unklaren Krankheitszeichen oder seltenen Erkrankungen erfolgt oftmals eine Vorstellung in einer Spezialsprechstunde eines größeren Krankenhauses oder einer Universitätsklinik. Die Überweisung und Vorstellung werden von einem niedergelassenen Facharzt veranlasst.
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